Libyen: Staatsfernsehen zeigt verkohlte Kinderleichen

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Ein Nato-Luftschlag soll nahe der umkämpften Stadt Zlitan 85 Menschen in den Tod gerissen haben. Das Bündnis bestreitet die Vorwürfe.

Libyen hat der Nato vorgeworfen, bei einem Luftangriff in der Nacht zum Dienstag Dutzende Zivilisten getötet zu haben. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder verkohlter Leichen von mindestens drei Kindern. Diese sollen bei einem Angriff auf das Dorf Majar getötet worden sein. Außerdem wurden verletzte Frauen und Kinder gezeigt, die in einem Krankenhaus behandelt wurden. Insgesamt sollen 85 Menschen getötet worden sein.

Unklar war, wie viele Zivilisten unter den Opfern sind sind. Die amtliche Nachrichtenagentur Jana meldete, "20 Familien" seien getötet worden. Die Regierung von Machthaber Muammar al-Gaddafi ordnete eine dreitägige Trauerzeit für die Opfer an.

Nato bestreitet Vorwürfe

Majar liegt in der Nähe von Zlitan, wo die Nato-Truppen Angriffe auf die Regierungstruppen fliegen. "Das war eindeutig ein militärisches Ziel, und wir erwarten keine zivilen Opfer", sagte der Militärsprecher des Nato-Einsatzes, der kanadische Oberst Roland Lavoie, im Bündnis-Hauptquartier in Neapel. Eine genaue Auswertung der insgesamt drei Luftschlägen liege aber noch nicht vor.

(Ag.)

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