15 Millionen Euro für die Suche nach der neuen Liebe

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Kuppelseiten im Internet legen zu, der Umsatz wuchs in Österreich 2010 um fünf Prozent. Für 260.000 Österreicher soll sich die Investition in das Internetdating gelohnt haben und fanden einen neuen Partner.

Wien/Cim. Etwa 30 bis 60 Euro im Monat kostet es, im Internet gezielt, samt Analyse der Persönlichkeit und Kompatibilität, per Mausklick nach einem längerfristigen Partner zu suchen. Das Geschäft boomt. Im Web sind die Agenturen von Parship bis Elitepartner omnipräsent, ebenso im TV zur besten Sendezeit. Die Umsätze wachsen seit Jahren kräftig. 2010 haben die Österreicher 15,25 Mio. Euro für solche Onlineportale ausgegeben, fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus der Branchenanalyse des Portals www.singleboersen-vergleich.de hervor. Die Umsätze steigen auch, weil zuvor kostenlose Portale ihre Dienste nun gegen Geld anbieten.

Für 260.000 Österreicher soll sich diese Investition demnach gelohnt haben: Sie fanden 2010 im Internet einen neuen Partner. Die Österreicher, Deutschen und Schweizer sind bei der Online-Partnersuche in Europa führend. Aber es gibt Aufholbedarf. Daniel Baltzer von Singleboersen-vergleich.de erwartet, dass die Umsätze in der EU heuer erstmals die Grenze von einer Mrd. Dollar überschreiten werden. Statistisch heißt das, dass jeder EU-Bürger im Schnitt zwei Dollar für die Partnersuche im Netz ausgibt. In den USA entsprechen die Ausgaben schon fünf Dollar pro Bürger und Jahr.

Egal, ob unverbindliche Gratisseite, kostspielige Partnervermittlung mit Persönlichkeitstest oder digitaler Erotik-Treff: Geschätzte 700.000 Menschen in Österreich loggen sich zumindest einmal im Monat auf einer Kuppelseite ein, um einen Partner zu suchen.

Lukratives „Casual Dating“

Die Experten beobachten derzeit zwei Trends. Ein Viertel der Singles geht spielerisch an die Suche nach neuen Partnern heran, sucht nach Flirts und ist nicht bereit, dafür zu zahlen: Für sie etablieren sich neue Community-Portale wie Badoo oder Zoosk. Die zweite große Erfolgsgeschichte sind „Casual Dating Portale“. Die Nutzer dieser Seiten suchen gezielt nach kurzfristigen, unverbindlichen Intermezzi.

Fast die Hälfte der Menschen, die sich auf Partnerplattformen tummeln, nutzen solche Erotikseiten. Ein lukrativer Markt, der langsam sein Schmuddel-Image verliert. Mit Secret.at ist unlängst die Deutsche Telekom in diesen Markt eingestiegen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2011)

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