Stadt und ÖGB verlängern Projekt mit Kulturlotsen

Symbolbild
Symbolbild(c) REUTERS (HERWIG PRAMMER)
  • Drucken

Kulturlotsinnen versuchen Arbeitnehmern den Kulturkonsum näherzubringen, denn Menschen, die Projekte mit Steuergeldern finanzieren, sollen sie auch konsumieren. 80.000 Euro investiert die Stadt dafür pro Jahr.

Wien/Ks. Menschen, die Kulturprojekte mit Steuergeld finanzieren, sollen sie auch konsumieren. Dieser Ansatz steht hinter dem Projekt „KulturlotsInnen – Kulturvermittlung direkt am Arbeitsplatz“, das vom Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) und der Kulturabteilung der Stadt Wien 2009 ins Leben gerufen wurde. Jetzt wurde das zweijährige Pilotprojekt evaluiert, verlängert und erweitert.

Ab sofort versuchen drei Kulturlotsinnen (zuvor waren sie zu zweit), Arbeitnehmern den Kulturkonsum näherzubringen. „Es geht darum, Hemmschwellen abzubauen. Das funktioniert im Gruppenerlebnis besonders gut“, sagt Sabine Letz, Geschäftsführerin des VÖGB. Über die Betriebsräte nehmen die Kulturlotsinnen (derzeit sind nur Frauen im Einsatz) zu den Arbeitnehmern Kontakt auf. Für Kulturinteressierte wird ein maßgeschneidertes Programm zusammengestellt – inklusive zusätzlicher Angebote wie Werkeinführung oder Hintergrundgespräche. Mindestens zehn Personen müssen sich für einen gemeinsamen Kulturbesuch anmelden, dann gibt es auch preisliche Vergünstigungen (zwischen zehn und 30 Prozent).

Chancen auf Fixbetrieb stehen gut

80.000 Euro stellt Wien dafür pro Jahr zur Verfügung. Der ÖGB legt 37.500 Euro drauf. Das Projekt wurde bis Jahresende verlängert. Danach hoffen die Betreiber auf eine Institutionalisierung. Der Wunsch dürfte in Erfüllung gehen. „Ich freue mich schon darauf, wenn die Betreiber zu mir kommen und sagen, das funktioniert so gut, sie brauchen mehr Geld“, so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bei der Präsentation der Evaluierung. Rund 10.000 Arbeitnehmer haben bis jetzt das Angebot in Anspruch genommen. 77 Betriebe und 53 Kulturinstitutionen waren beteiligt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2011)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.