Agrana hebt Zuckerpreis kräftig an

Agrana Zuckerpreis steigt
Agrana Zuckerpreis steigt(c) APA/HERBERT NEUBAUER (Herbert Neubauer)
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Ab 1. Oktober soll Zucker im Schnitt um 35 Prozent teurer werden. Die Agrana begründet die Preiserhöhung mit dem Weltmarkt. Spar will die höheren Preise an die Konsumenten weitergeben.

Der börsenotierte heimische Zuckerkonzern Agrana erhöht im Herbst den Zuckerpreis kräftig. Das hat der Konzern am Abend bestätigt. Ob Zucker um mehr als ein Drittel teurer wird, wollte eine Sprecherin zunächst nicht bestätigen. Nach Informationen der "Krone Zeitung" soll Zucker ab 1. Oktober im Schnitt um 35 Prozent teurer werden.

"Uns wurde diese Erhöhung lapidar mitgeteilt. Man wolle auch nicht darüber verhandeln, wenn wir das nicht akzeptieren, dann bekämen wir gar keinen Zucker mehr", sagte Spar-Chef Gerhard Drexel zur "Krone". Agrana macht hingegen die hohen Zuckerpreise auf den internationalen Märkten und die Zucker-Unterversorgung innerhalb der EU für die Preiserhöhung verantwortlich.

Achterbahnfahrt bei Weltmarktpreisen

"Die hohen Weltmarktpreise wirken sich auf das europäische Zuckerpreisniveau direkt aus", hieß es aus der Agrana. Nach Reform der EU-Zuckermarktordnung sei die Produktion von Zucker in der EU für die Versorgung des EU-Marktes mit 13,3 Mio. Tonnen begrenzt. Der Verbrauch liege aber bei rund 17,3 Mio. Tonnen. Die fehlende Menge müsse vom Weltmarkt importiert werden, so die Agrana.

Der Weltmarkt-Zuckerpreis hat in den vergangenen drei Jahren eine Achterbahnfahrt hingelegt: Von 0,13 US-Dollar (0,09 Euro) pro Pfund (0,45 Kilogramm) Anfang September 2008 schnellte er auf bis zu 0,35 US-Dollar, um dann wieder auf bis zu 0,15 US-Dollar abzustürzen. Derzeit notiert der Rohzucker-Future aber wieder bei 0,28 US-Dollar.

Preise an Konsumenten weitergeben

"Erst hat die EU die Schließung von alten Zuckerfabriken subventioniert, und jetzt gibt es zu wenig Ware. Aus Nicht-EU-Ländern wie der Schweiz können wir nicht importieren, weil es da hohe Zölle gibt", kritisiert Spar-Chef Drexel. Der Lebensmittelhändler plant, die höheren Zuckerpreise direkt an die Konsumenten weiterzureichen. "Wir müssen die Preise weitergeben", sagte Spar-Sprecherin Nicole Berkmann am Abend.

Die Agrana mit der Marke "Wiener Zucker" ist der einzige Zuckerhersteller Österreichs. Der Agrarkonzern betreibt zwei Zuckerfabriken in Niederösterreich mit einer Produktionskapazität von über 400.000 Tonnen.

Auch die großen Getränkehersteller sind von der Preiserhöhung stark betroffen, etwa der Salzburger Getränkehersteller Red Bull oder der Vorarlberger Fruchtsaftproduzent Rauch.

(APA)

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