Cacau bewahrt Deutschland vor Niederlage in Polen

Cacau feiert sein Tor
Cacau feiert sein Tor(c) REUTERS (Peter Andrews)
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Die stark umgekrempelte DFB-Auswahl kam in Danzig erst in der 94. Minute zum 2:2-Ausgleich. Zwei Dortmunder trafen für Polen.

Joachim Löws deutsche Titeljäger sind beim Experimentieren gegen Fußball-EM-Gastgeber Polen aus dem Tritt geraten. Mit seinem Tor in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 (0:0) verhinderte der eingewechselte Cacau am Dienstag in Danzig immerhin die erste Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen das Nachbarland.

Die im Vergleich zum 6:2 am Freitag gegen Österreich auf zahlreichen Positionen veränderte DFB-Auswahl kassierte vor 40.000 Zuschauern in der EM-Arena Gegentreffer durch die Dortmunder Robert Lewandowski (54.) und Jakub Blaszczykowski (91./Foulelfmeter). Toni Kroos war mit einem verwandelten Foulelfmeter (68.) der 1:1-Ausgleich gelungen. Polen hatte in der Schlussphase nach einer Gelb-Roten Karte für Arkadiusz Glowacki (81.) nur noch zehn Akteure auf dem Rasen.

Vom spielerischen Glanz der Sechs-Tore-Show gegen Österreich war beim ersten EM-Testlauf nicht viel übriggeblieben, noch viel mehr dürften Löw aber die eklatanten Fehler seiner Hintermannschaft missfallen haben. Als Achillesferse entpuppte sich Christian Träsch, der den angeschlagenen Benedikt Höwedes vertrat, in dieser Verfassung aber keine Alternative darstellt.

Der Bremer Schlussmann Tim Wiese, der auch in seinem fünften Länderspiel sieglos blieb, musste mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um Schlimmeres zu verhüten. Aber auch Per Mertesacker wirkte bei seinem DFB-Comeback nach fünfmonatiger Pause nicht als Stabilisator der Innenverteidigung. Auf der Bastian-Schweinsteiger-Position vor der Abwehr leistete sich Simon Rolfes immer wieder Fehler in der Spieleröffnung. Immerhin zeigte sich Philipp Lahm klar verbessert gegenüber dem Freitagsspiel.

Jungstar Mario Götze sollte in der auf sieben Positionen veränderten deutschen Mannschaft als Regisseur in die Rolle des pausierenden Mesut Özil schlüpfen, doch der Dortmunder hatte ebenso wie die meisten seiner Kollegen nur wenige geniale Momente. Stärkster Akteur in der Zentrale war Kroos, der in seinem Vorwärtsdrang häufig nur mit unfairen Mitteln zu stoppen war. Lohn für eine starke Vorstellung war das erste Länderspieltor des Münchners. In der Schlussphase schickte Löw im Leverkusener Lars Bender den 47. Neuling seiner Amtszeit auf den Rasen. Der mit Beifall, aber auch Pfiffen empfangene Miroslav Klose wirkte dagegen beim ersten Länderspiel-Auftritt in seinem Heimatland glücklos.

(APA)

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