ÖBB wollen Ex-Manager von Rail Cargo klagen

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LOGO: RAIL CARGO AUSTRIA(c) APA/ROLAND SCHLAGER (Roland Schlager)
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Sinnlose Immobiliendeals, kostspielige Übernahmen von Gesellschaften: Die Bundesbahnen gehen gegen Ex-Manager der Güterverkehrstochter vor.

Die ÖBB wollen gegen ehemalige Manager der Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria (RCA) und deren Auslandstöchter rechtlich vorgehen. Laut "Format" soll in den nächsten zwei bis drei Wochen eine Reihe von Verantwortlichen aus Töchtern in Rumänien, Italien und möglicherweise der Türkei strafrechtlich geklagt werden. Zudem behalte sich die Bahn zivilrechtliche Schadenersatzklagen gegen Aufsichtsorgane der betroffenen Gesellschaften vor - außerdem könnte ihnen die Entlastung verweigert werden.

ÖBB: "Ausschließlich lokales Management"

Dem Magazinbericht zufolge könnte vor allem der frühere RCA-Vorstand Friedrich Macher betroffen sein. Er wurde vom RCA-Aufsichtsrat bereits vorige Woche nicht entlastet und musste tags darauf als Geschäftsführer der Speditionstochter Express Interfracht seinen Hut nehmen. Auch für den ehemaligen Express-Interfracht-Aufsichtsrat Gerhard Leitner "sieht es nicht gut aus", schreibt das "Format".

Die ÖBB schreibt hingegen in einer Aussendung, es gehe "ausschließlich um das lokale Management der genannten Länder". Der frühere RCA-Vorstand Friedrich Macher sowie Ex-Express-Interfracht-Aufsichtsrat Gerhard Leitner "sind von diesen strafrechtlichen Schritten nicht betroffen".

Schwerwiegende Vorwürfe

In den betroffenen Ländern lägen "schwere Compliance-Verstöße" vor, "die durch drei unabhängige Gutachten bestätigt wurden".

Die Vorwürfe wiegen laut "Format" schwer: Bei der italienischen Tochtergesellschaft Express Italia soll es durch zu hohe Kaufpreise bei der Übernahme von Gesellschaften zu einer vorsätzlichen Schädigung des Unternehmens gekommen sein. In Rumänien stünden ebenso teure wie sinnlose Immobiliendeals, die den Konzern mehrere hunderttausend Euro gekostet haben sollen, in der Kritik der Gutachter. Auch in der Türkei sollen Ex-Manager von Rail-Cargo-Töchtern dem Unternehmen Schaden zugefügt haben.

(APA)

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