Berlusconi beschwert sich über Wirtschaftsminister

File photo of Forza Italia leader Berlusconi touching his head as he makes a speech during a Giovane
File photo of Forza Italia leader Berlusconi touching his head as he makes a speech during a Giovane(c) REUTERS (Alessandro Bianchi)
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Italiens Premier Silvio Berlusconi äußert Kritik an seinem Wirtschaftsminister Giulio Tremonti. Dieser tue "nur was er will". Trotzdem drohe Italien keine Situation wie in Griechenland.

Der italienische Premier Silvio Berlusconi, der nach der Verabschiedung eines Gesetzes zur Stabilisierung der Finanzen und zur Schuldeneindämmung seinen Rücktritt einreichen will, hat am Mittwoch ausgeschlossen, dass Italien eine Situation wie in Griechenland drohe. "Wir sind der drittgrößte Wirtschaftsraum Europas und die italienischen Familien sind wohlhabend", betonte Berlusconi in einem Interview mit "Mattina 5", einem TV-Programm seines Fernsehsender "Canale 5".

"Ohne Zwang, kein Regierungschef"

"Das niedrige Wirtschaftswachstum kann mit den Maßnahmen angekurbelt werden, zu denen wir uns mit der EU, der Europäischen Zentralbank und den anderen 16 Ländern des Euro-Raums verpflichtet haben. Wir betrachten diese Maßnahmen nicht als Zwang, sondern als Chance, um unsere liberale Revolution durchzusetzen, die wir bisher wegen der Abwendung unserer Verbündeten nicht umsetzen konnten", sagte der Premier. Der Druck der Finanzmärkte auf Italien sei eine Gelegenheit, um Liberalisierungsmaßnahmen durchzusetzen, gegen die sich bisher viele Widerstände im Land erhoben hatten.

Berlusconi meinte, ein Premier brauche in Italien ausgedehntere Kompetenzen. "Ich bin müde, meine wirtschaftspolitische Linie nicht durchsetzen zu können. Ein Regierungschef, der den Wirtschaftsminister nicht zu den Maßnahmen zwingen kann, an die er glaubt, ist kein Regierungschef", sagte Berlusconi, der Spannungen mit seinem Wirtschaftsminister Giulio Tremonti zugab. "Die persönlichen Beziehungen zu Tremonti sind nicht schlecht, aber er tut letztendlich nur was er will", so der Premier.

(APA)

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