EU lehnt Bedingungen für Geldspritzen aus China ab

A Chinese paramilitary policeman stands on duty in front of the European Union flag outside the offic
A Chinese paramilitary policeman stands on duty in front of the European Union flag outside the offic(c) AP (Ng Han Guan)
  • Drucken

Die Chinesen wollen Brüssel mit Milliardenhilfen unter die Arme greifen – aber nicht ohne Gegenleistung. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig.

Die Verhandlungen mit China über milliardenschwere Geldspritzen zur Lösung der europäischen Schuldenkrise stecken in einer Sackgasse. Die EU will die von der Volksrepublik gestellten Bedingungen für die Finanzhilfen nicht erfüllen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus zwei voneinander unabhängigen Quellen.

Demnach verlangt China die Erfüllung zumindest einer dieser Bedingungen:

  • Mehr Einfluss beim Internationalen Währungsfonds
  • Den Status einer Marktwirtschaft
  • Die Aufhebung des EU-Waffenembargos.

"Wir sind bereit zu helfen, aber wir sind kein Wohlfahrtsverband", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person, die Verbindungen zur Führung in Peking hat. Außerdem würden USA und IWF der IWF würden ebenfalls Bedingungen stellen, bevor sie in Not geratenen Ländern Geld überweisen.

China besitzt mit umgerechnet etwa 2,3 Billionen Euro die weltweit größten Devisenreserven. Um die finanzielle Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF auf rund eine Billion Euro zu erhöhen, sollen staatliche und private Investoren ins Boot geholt werden. China hatte mehrfach seine prinzipielle Bereitschaft zu Hilfen signalisiert - auch aus eigenem Interesse, denn die EU ist der größte Kunde des Exportweltmeisters.

"Europa ist nicht verzweifelt"

Die Europäer versuchen aber den Eindruck zu vermeiden, auf das Geld aus dem kommunistischen Land angewiesen zu sein. "Der Gedanke, dass Europa verzweifelt Chinas Geld braucht, ist falsch", sagte ein hochrangiger Vertreter der Euro-Zone, der anonym bleiben wollte. "Ich mag das ganze Gerede nicht, wonach Europa China um Hilfe anbettelt, denn Europa hat die Mittel, seine eigenen Probleme zu lösen, wenn es den politischen Willen dazu hat."

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.