Nestroy: Frick und Mayer als beste Schauspieler geehrt

Nestroy Frick Mayer beste
Nestroy Frick Mayer beste(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Sarah Viktoria Frick erhielt den Theaterpreis für ihre Darstellung der Beppi in "Stallerhof". Der junge Schauspielhaus-Darsteller Max Mayer setzte sich überraschend gegen Burgtheater-Stars wie Gert Voss durch.

Im Wiener Raimundtheater wurde am Montagabend zum zwölften Mal der Theaterpreis Nestroy vergeben. Sarah Viktoria Frick erhielt die erste Auszeichnung des Abends. Sie wurde für ihre Darstellung der Beppi in "Stallerhof" von Franz Xaver Kroetz (Kasino/Burgtheater) als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Den Nestroy-Preis als bester Schauspieler erhielt überraschend der junge Schauspielhaus-Darsteller Max Mayer, den es bei seiner Dankesrede fast die Sprache verschlug. Er wurde für seine Darstellungen als Jäger namens Fischer in "Grillenparz" von Thomas Arzt und mehreren Rollen in "Messias" von Malgorzata Sikorska-Miszczuk am Schauspielhaus Wien ausgezeichnet und setzte sich u.a. gegen die Burgtheater-Stars Gert Voss und Roland Koch durch.

Die Auszeichnung für die beste Regie ging an Andrea Breth für "Zwischenfälle", Szenen von Cami, Charms und Courteline am Akademietheater. Ihren Preis nahm Roland Koch entgegen. Der neu strukturierte Publikumspreis, bei dem erstmals elf Bühnen zwischen Bregenz und Wien je eine Schauspielerin oder einen Schauspieler nominieren bzw. Kritiker oder Kritikerjurys mit der Auswahl beauftragen konnten, ging an Eleonore Bürcher vom Tiroler Landestheater Innsbruck.

"Die Weber" beste deutschsprachige Aufführung

Als "beste deutschsprachige Aufführung" wurde "Die Weber" von Gerhart Hauptmann, inszeniert von Michael Thalheimer am Deutschen Theater Berlin, ausgezeichnet. Den Nestroy für sein Lebenswerk nahm abschließend Peter Turrini entgegen. Die von Elfriede Jelinek geschriebene Laudatio hielt Kirsten Dene.

Zur besten Off-Produktion wurde "Ganymed Boarding" von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf (Gruppe "Wenn es soweit ist") gekürt, einer Text- und Theater-Installation in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien. Der Spezialpreis ging an Franz Wittenbrink für seine Produktion "Eh wurscht" im Theater in der Josefstadt.

Der Preis für die beste Ausstattung stand bereits vor Beginn der von Rudi "Seifenstein" Roubinek, Gregor Seberg ("Soko Donau") und Volkstheater-Schauspielerin Katharina Strasser moderierten Veranstaltung fest. Er ging an Thomas Schulte-Michels, der bei "Herr Puntila und sein Knecht Matti" im Volkstheater eine Manege mit riesengroßen und zwergenhaften Sesseln auf die Bühne stellte und auch für die Regie verantwortlich zeichnete.

Franziska Hackl "bester Nachwuchs"

Als "bester Nachwuchs" wurde Franziska Hackl für ihre Rolle als Flora in "Grillenparz" von Thomas Arzt im Schauspielhaus Wien ausgezeichnet. Der Preis für die beste Nebenrolle ging an Udo Samel. Er wurde für seine Darstellungen des Narbonne in "Der Parasit" von Friedrich Schiller und des Dr. Pflugfelder in "Professor Bernardi" von Arthur Schnitzler am Burgtheater ausgezeichnet.

Den erstmals vergebenen Nestroy für die beste Bundesländer-Aufführung holte sich "Amerika" nach Franz Kafka, dramatisiert und inszeniert von Bernd Liepold-Mosser am Stadttheater Klagenfurt. Peter Handke holte sich den Autorenpreis für sein Stück "Immer noch Sturm", das heuer bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt worden ist, unter großem Applaus persönlich ab.

Festwochen-Intendant Luc Bondy, der im Frühjahr im Akademietheater Handkes neuestes Stück "Die schönen Tage von Aranjuez" inszenieren wird, hielt die Laudatio und lobte Handkes Stücke als plastisch, lebendig und zeitlos. Handke zeigte sich darüber erfreut, dass ein geschriebenes Stück und keine Textflächen oder Roman-Dramatisierungen ausgezeichnet wurde.

Erstmals Nestroy für Bundesländer-Theater

Die vom neuen Spartensender ORF III live zeitversetzt übertragene Verleihung fand in der Dekoration des Musicals "Ich war noch niemals in New York" statt. Mit dem neu eingeführten "Bundesländer-Nestroy" wurden  heuer erstmals 13 Auszeichnungen vergeben.

Die Sieger:

Beste Schauspielerin:

  • Sarah Viktoria Frick als Beppi in "Stallerhof" von Franz Xaver Kroetz (Kasino/Burgtheater)

Bester Schauspieler:

  • Max Mayer als Jäger namens Fischer in "Grillenparz" von Thomas Arzt und in mehreren Rollen in "Messias" von Malgorzata Sikorska-Miszczuk (Schauspielhaus Wien)

Beste Regie:

  • Andrea Breth mit "Zwischenfälle", Szenen von Cami, Charms,Courteline (Akademietheater)

Beste Nebenrolle:

  • Udo Samel als Narbonne in "Der Parasit" von Friedrich Schiller und als Dr. Pflugfelder in "Professor Bernardi" von Arthur Schnitzler (Burgtheater)

Bester Nachwuchs:

  • Franziska Hackl als Flora in "Grillenparz" von Thomas Arzt (Schauspielhaus Wien)

Beste Off-Produktion:

  • "Ganymed Boarding" von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf, Gruppe "Wenn es soweit ist" (Kunsthistorisches Museum Wien)

Spezialpreis:

  • Franz Wittenbrink für seine Produktion "Eh wurscht" (Theater in der Josefstadt)

Beste Bundesländer-Aufführung:

  • "Amerika" nach Franz Kafka, dramatisiert und inszeniert von Bernd Liepold-Mosser (Stadttheater Klagenfurt)

Beste deutschsprachige Aufführung:

  • "Die Weber" von Gerhart Hauptmann, inszeniert von Michael Thalheimer (Deutsches Theater Berlin)

Lebenswerk:

  • Peter Turrini

Bestes Stück:

  • "Immer noch Sturm" von Peter Handke (Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg)

Beste Ausstattung:

  • Thomas Schulte-Michels für "Herr Puntila und sein Knecht Matti" von Bertold Brecht (Volkstheater)

>>> Link: Die Liste der Nominierten und Sieger

(APA)

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