Der Einsatz von Kunsthalle-Mitarbeitern für private Zwecke, versuchte Vermittlung von Staatsbürgerschaften, frisierte Besucherzahlen u.a. - Matt weist alle Vorwürfe zurück.
Am morgigen Freitag wird die neue Struktur und die neue personelle Ausrichtung der Wiener Kunsthalle von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und dem Kultursprecher der Grünen, Klaus Werner-Lobo, vorgestellt. Seit dem 9. April, als erstmals Vorwürfe gegen Kunsthallen-Direktor Gerald Matt laut wurden, hat sich die Liste der vermeintlichen Verfehlungen des Kunstmanagers stetig erhöht. Für Matt gilt die Unschuldsvermutung.
Derzeit befassen sich Korruptionsstaatsanwaltschaft und Kontrollamt mit einzelnen der Vorwürfe. In Folge ein Überblick über jene Vorhaltungen, die von der Kunsthalle u.a. mit Hilfe von Prüfberichten der Kanzlei Interbilanz Hübner zurückgewiesen wurden.
- Einsatz von Mitarbeitern der Kunsthalle für privaten Auftrag des Parlaments
- Einsatz von Mitarbeitern der Kunsthalle für drei von Matt kuratierte Ausstellungen in New York
- Versuchte Vermittlung von österreichischen Staatsbürgerschaften für "außerordentliche Sponsorleistungen" ausländischer Mäzene
- Fälschlich angegebene Autorenschaft bei Interview mit Alfred Hrdlicka in einem Interview-Band
- Hohe Handy- und Reiserechnungen, laxe Spesenregelung
- Frisierte Besucherzahlen
- Private Geldannahme für Jurytätigkeit bei Invest Kredit Sammlung
- Verrechnung privater Dienstleistungen (u.a. Bankgeschäfte, Steuerangelegenheiten, Urlaubsreisen, Umbauarbeiten) über die Kunsthalle zwischen 1998 und 2005
- Einsatz von Mitarbeitern der Kunsthalle für private Dienstleistungen
- Gehaltsbezug für Arbeit bei Tochtergesellschaft "Kunst im öffentlichen Raum"
(APA)