Streit mit Großbritannien: Iran warnt EU-Länder

Streit Grossbritannien Iran warnt
Streit Grossbritannien Iran warnt(c) AP (Alastair Grant)
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Die Briten würden versuchen, andere Mitgliedsstaaten in den Konflikt hinein zu ziehen. Das könnte die Beziehungen zu diesen Ländern verschlechtern. Großbritannien hatte den iranischen Botschafter ausgewiesen.

Der Iran hat die Länder der Europäischen Union davor gewarnt, sich stärker in den britisch-iranischen Konflikt hineinziehen zu lassen. Die britische Regierung versuche, das Problem, das es mit dem Iran habe, auf andere europäische Länder auszuweiten, sagte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Samstag der Nachrichtenagentur Fars zufolge. Die EU-Partner dürften es nicht zulassen, dass sich ihre eigenen Beziehungen zur Islamischen Republik verschlechterten.

Der Sprecher äußerte sich am Teheraner Mehrabad-Flughafen, wo die aus Großbritannien ausgewiesenen iranischen Diplomaten eintrafen. Sie wurden von rund einhundert Demonstranten empfangen, die "Tod für England" riefen. Die Regierung in London hatte die Diplomaten des Landes verwiesen und die eigene Botschaft in Teheran geschlossen. Die Vertretung war in dieser Woche am Rande von Protesten gegen die im Atomstreit verhängten Sanktionen Großbritanniens von Demonstranten gestürmt worden. In der Folge riefen Deutschland, Italien, Frankreich und die Niederlande ihre Botschafter aus Teheran zurück.

Großayatollah: "Illegale Aktion"

Einer der höchsten geistlichen Würdenträger im Iran, Großayatollah Nasser Makarem Shirasi, kritisierte den Angriff auf die britische Botschaft. Es habe dafür keine Erlaubnis vom Oberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, gegeben, erklärte der Geistliche laut der Nachrichtenagentur IRNA. Manchmal könnten "illegale Aktionen" dem "Feind" einen Vorwand für Reaktionen liefern, die der Iran dann "teuer bezahlen" müsse.

Die israelische Oppositionsführerin Tzipi Livni forderte die US-Regierung auf, die gegen den Iran verhängten Strafmaßnahmen "unverzüglich" zu verschärfen. In einer Erklärung von Livnis Kadima-Partei hieß es, sie habe diese Forderung am Freitag bei einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Leon Panetta in Washington erhoben. "Der Kampf gegen einen atomaren Iran und neue Verhandlungen mit den Palästinensern werden das pragmatische Lager in der Region stärken", sagte Livni demnach.

(Ag.)

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