Für Schule gefordert: "Fast-Food raus - Kondome rein"

Die steirische Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder fordert ein Fast-Food-Verbot an Schulen und plädiert für Präventionsmaßnahmen - auch in der Sexualaufklärung.

Die steirische Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) fordert ein Fast-Food-Verbot an Schulen. Die Bewusstseinsbildung durch freiwillige Maßnahmen würde viel zu langsam vorangehen, es bräuchte nun politische Maßnahmen, um ungesunde Nahrung aus den Schulbuffets verbannen, so Edlinger-Ploder gegenüber Lehrer.DiePresse.com. "Solange das Wurstsemmerl angeboten wird, werden die Schüler nicht zum Dinkelweckerl greifen" erläutert Edlinger-Ploder den Umstand, dass zwar gesunde Produkte an den Schulbuffets angeboten werden, diese aber von den Schülern nicht gekauft werden.

Sie möchte nun auf den sterischen Landesschulrat zugehen, um konkrete Maßnahmen zum Verbot von zuckerhaltigen Produkten an Schulen auf Landesebene umzusetzen. Die Buffetbetreiber wären privatrechtliche Unternehmen, die Verträge mit den Schulen haben. Eine Möglichkeit die privaten Buffetbetreiber in die Pflicht zu nehmen wäre für Edlinger-Ploder, deren Verträge mit den Schulen an die Einhaltung von Richtlinien zu einem gesunden Angebot zu knüpfen. Diese Richtlinien sollten dann bestimmte Nährstoffe und Zusatzstoffe verbieten, so könnten besonders ungesunde Produkte aus den Schulbuffets verschwinden, "ohne dabei Hetzjagd auf Coca-Cola und Co. zu veranstalten", so die Gesundheitslandesrätin.

Politische Umsetzung bleibt bisher aus

Es gäbe zwar viele lobenswerte Ernährungsprojekte an einzelnen Schulen, die Freiwilligkeit würde aber nicht zum gewünschten Erfolg führen, so Edlinger-Ploder. Auch auf Bundesebene gäbe es zwar eine Richtlinie vom Gesundeheitsministerium, deren Nicht-Einhaltung sei aber an keinerlei Konsequenzen geknüpft. Edlinger-Ploder fordert nun konkrete, politische Maßnahmen, denn: "Wir wissen genau was zu tun ist, aber die politische Umsetzung bleibt bisher aus".

Aber nicht nur bei der Nahrung verortet die steirische Landesrätin eine zunehmende Verantwortung der Schulen. Auch im Bereich der Sexualerziehung, würden immer mehr familiäre Aufgaben an die Schule ausgelagert und diese Verantwortung müssten die Schulen ernst nehmen. Edlinger-Ploder will vor allem der Unwissenheit unter Jugendlichen entgegensteuern, zum Beispiel durch das Aufstellen von Kondom-Automaten. "Alle schrecken sich, wenn wir in der Oberstufe des Gymnasiums einen Kondomautomaten installieren, was aber eine Präventionsfrage ist und wichtig ist. Die nächste Aufregung kommt dann, wenn wir den Buffets Cola und Wurstsemmeln verbieten", so Edlinger-Ploder. Sie setzt sich nun für umfassende Präventionsmaßnahmen in sämtlichen Bereichen der Gesundheit ein, ganz nach dem Motto: "Fast-Food raus, Kondome rein", so Edlinger-Ploder abschließend.

USA: Fast Food Verbot gescheitert

Zueletzt hatte in den USA eine Diskussion um ein Verbot von ungesundem Essen an Schulen die Gemüter erhitzt. Dort konnte sich das Verbot nicht durchsetzen. Laut einem Bericht der "Washington Post" wollte das Landwirtschaftsministerium eine Verordnung durch den Kongress bringen, die den Verkauf von fett- und kalorienhältigen Speisen in Schulkantinen eingeschränkt und mehr gesundes Gemüse in den Speiseplänen erfordert hätte. Aus Kostengründen habe der Kongress das Vorhaben jedoch blockiert. Lobbyingverbände hätten die Abgeordneten und Senatoren überzeugt, dass das Vorhaben der Regierung den Schulen wegen hoher Gemüsepreise neue Milliardenkosten aufgebürdet hätten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Pizza Pommes bleiben Schulkantinen
Schule

USA: Pizza und Pommes bleiben in den Schulkantinen

Die US-Regierung ist im Kampf gegen ungesunde Ernährung an den Schulen gescheitert. Der Kongress blockierte eine Verordnung gegen Fastfood - aus Kostengründen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.