Uni Innsbruck: Tilmann Märk ist neuer Rektor

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Innsbruck Tilmann Maerk neuer(c) APA/ROBERT PARIGGER (ROBERT PARIGGER)
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Tilmann Märk hatte bereits im April interimistisch die Geschäfte vom früheren Rektor der Uni Innsbruck, Karlheinz Töchterle, übernommen. Am Dienstag wählte ihn der Universitätsrat einstimmig zum neuen Rektor.

Der bisherige Vizerektor Tilmann Märk wird neuer Rektor der Universität Innsbruck. Der Universitätsrat wählte den 1944 in Tirol geborenen Experimentalphysiker am Dienstagnachmittag einstimmig zum Nachfolger von Karlheinz Töchterle (ÖVP), der im April als Wissenschaftsminister nach Wien gewechselt war. Märks Amtszeit dauert vier Jahre. Der neue Rektor sprach in einer ersten Reaktion von einem "überwältigenden Moment".

Nach der Matura in Innsbruck studierte Märk Physik an der Universität Innsbruck. Sein Doktorat in Experimentalphysik erlangte er 1968, die Habilitation folgte 1976. Nach einer wissenschaftlichen Karriere im In- und Ausland und seiner Zeit als Vorstand des Instituts für Ionenphysik von 1993 bis 2005 wurde Märk 2003 zuerst unter Rektor Manfried Gantner Vizerektor für Forschung. Ab dem Jahr 2007 fungierte er als rechte Hand des früheren Rektors und jetzigen Wissenschaftsministers Karlheinz Töchterle. Seit Töchterles Angelobung im April 2011 leitete Märk die Universität Innsbruck geschäftsführend.

Er konnte sich gegen seine Mitbewerber, den Südtiroler Toni Bernhart, Germanist an der Universität der Künste Berlin, sowie den Physiker Dieter Jaksch, der an der Universität Oxford tätig ist, durchsetzen.

Eines seiner vorrangigsten Ziele sei es nun, die Spitzenposition der Universität in Österreich und international zu halten, sagte Märk. Zudem müsse die Finanzierung für die nächsten Jahre sichergestellt werden. "Wir stehen vor einer unsicheren Zukunft. Wenn sich wie befürchtet die finanzielle Situation ab dem Jahr 2013 noch mal verschlechtert, wird es ganz schwierig", meinte der designierte Rektor. Studiengebühren seien dabei nur ein kleiner Teil eines weit größeren Problems. Er sei auf der einen Seite gegen einen Numerus clausus, setze sich aber andererseits auch dafür ein, dass optimale Studienbedingungen herrschen und die Studenten in angemessener Zeit ihr Studium beenden können. "Das sind die beiden Pfeiler, zwischen denen sich die Diskussion über Studiengebühren bewegt."

"Es wird zu Veränderungen kommen"

Zudem müsse es laut Märk zu einer "Readjustierung der Studien" kommen. "Der Bologna-Prozess ist zu überdenken. Da wird es zu Veränderungen kommen", erklärte der Wissenschafter. Derzeit habe man ein zu sehr strukturiertes Studium und die Mobilität habe sich verringert. "Das ist eine Struktur mit nicht mehr viel Freiheit. Wir müssen zu einem Studium mit größerer Freiheit kommen", sagte Märk.

Wissenschaftsminister und Märk-Vorgänger Karlheinz Töchterle (ÖVP) meinte in einer Aussendung, er sehe in Märk vor allem auch einen "wichtigen Partner bei der Umsetzung des österreichischen Hochschulplans." Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) merkte an, dass Märk ein "Befürworter einer besseren Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck" sei. "Eine Wiederzusammenlegung der beiden Universitäten ist und bleibt mein erklärtes Ziel", sagte Platter.

Märk selbst sagte zu einer möglichen Wiedervereinigung der beinden Universitäten, dass eine solche Lösung zwar auch Nachteile mit sich bringe, aber vor allem "positive Langzeitvorteile" haben könne. Die Medizin und die naturwissenschaftlichen Fächer hätten sich einander in den vergangenen zehn Jahren stark angenähert. Zudem wäre die Außenwirkung als Standort im Falle einer Zusammenlegung größer. "Minister Töchterle hat zudem bereits angekündigt, dass eine enge Kooperation im Hochschulplan durch zusätzliche Mittel unterstützt würde", fügte Märk hinzu. Man habe nur ein kurzes Zeitfenster, in der eine Vereinigung möglich sei. Diese müsste daher rasch gemacht werden und zudem von "einer großen Mehrheit" getragen sein.

(APA/red)

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