US-Präsident Obama: "Hinterlassen einen stabilen Irak"

U.S. President Barack Obama applauds troops at Fort Bragg in North Carolina
U.S. President Barack Obama applauds troops at Fort Bragg in North Carolina(c) REUTERS (Kevin Lamarque)
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Mit einer Rede vor heimkehrenden Soldaten feierte Barack Obama symbolisch das Ende des Irakeinsatzes der USA. In dem Konflikt kamen etwa 4500 US-Soldaten ums Leben.

Mit einer bewegenden Rede vor heimgekehrten Soldaten hat US-Präsident Barack Obama am Mittwoch das Ende des Irakeinsatzes markiert und den Truppen für ihren Einsatz gedankt. "Im Namen einer dankbaren Nation bin ich stolz darauf, endlich diese zwei Worte zu sagen: Willkommen daheim", sagte Obama auf dem Heeresstützpunkt Fort Bragg im Bundesstaat North Carolina. Nach rund neun Jahren Krieg will er Ende Dezember alle Truppen aus dem Irak abgezogen haben. Die USA werden aber noch eine Botschaft in Bagdad erhalten. Mit 15.000 Mitarbeitern ist es die größte diplomatische Vertretung auf der Welt.

Der Präsident, der zugleich höchster Kommandant der US-Truppen ist, sprach von einem "historischen Augenblick für unser Land und unser Militär". Er erinnerte an die großen Opfer, die die Soldaten und deren Familien gebracht hätten.

Der Irak sei kein "perfekter Ort", sagte Obama. Es liegen Herausforderungen vor ihm. Aber: "Wir hinterlassen einen souveränen, stabilen und selbstständigen Irak, mit einer vom Volk gewählten Regierung", sagte Obama, der mit seiner Frau Michelle nach Fort Bragg gekommen war. "Und wir beenden einen Krieg nicht mit einer finalen Schlacht, sondern mit einem finalen Marsch nach Hause."

Einsatz begann 2003

Insgesamt waren nach seinen Angaben mehr als 1,5 Millionen US-Soldaten im Irak im Einsatz. Etwa 4500 von ihnen kamen ums Leben, Mehr als 30.000 wurden verletzt. Obamas Vorgänger George W. Bush hatte im Frühjahr 2003 gegen heftigen internationalen Widerstand den Einmarsch in den Irak befohlen und Machthaber Saddam Hussein gestürzt. Rivalitäten zwischen den sunnitischen und schiitischen Bevölkerungsgruppen und ein Erstarken des Terrornetzwerks al-Qaida beförderten eine Spirale der Gewalt, der Schätzungen zufolge mehr als hunderttausend irakische Zivilisten zum Opfer fielen.

Als Abgeordneter im Senat seines Bundesstaates Illinois hatte Obama den Einmarsch in den Irak einst als "dummen Krieg" bezeichnet und war 2008 mit dem Versprechen in den Präsidentschaftswahlkampf gezogen, den Militäreinsatz zu beenden. In seiner Rede erinnerte Obama nun daran, dass der Krieg "eine Quelle für große Kontroversen" in den USA gewesen sei.

Auf dem Höhepunkt des Einsatzes waren 2007 rund 170.000 US-Soldaten im Irak stationiert. Im Oktober hatte Obama den Abzug so gut wie aller Truppen bis Jahresende angekündigt. Der Termin steht offiziell bereits seit 2008 fest, im Sommer 2010 hatten die letzten US-Kampftruppen den Irak verlassen. Beide Regierungen führten aber Verhandlungen über den Verbleib tausender US-Soldaten zur Ausbildung einheimischer Sicherheitskräfte. Die Gespräche scheiterten, weil Bagdad den US-Militärs keinen Schutz vor Strafverfolgung gewähren wollte.

Der Irak hat in den vergangenen Jahren eigene Armee- und Polizeikräfte mit einer Stärke von mehr als 900.000 Mann aufgebaut, die künftig die Stabilität garantieren sollen.

(Ag.)

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