Inflation in Österreich steigt wieder auf 3,6 Prozent

Kosten fuer Oelheizung steigen drastisch
Kosten fuer Oelheizung steigen drastisch(c) dapd (Eckehard Schulz)
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Die Teuerungsrate legte im November wieder einen Zahn zu. Für den starken Anstieg waren Mineralölprodukte und Lebensmittel verantwortlich. Heizöl ist um ein Viertel teurer als vor einem Jahr.

Die rasante Geldentwertung in Österreich hat nur kurz nachgelassen: Im November ist die Jahres-Inflationsrate nach heimischer Berechnung wieder - wie im September - auf 3,6 Prozent gestiegen, nachdem sie im Oktober auf 3,4 Prozent zurückgegangen war.

Für den starken Anstieg war die erneut zunehmende Preisdynamik bei Nahrungsmitteln und bei Mineralölprodukten - vor allem Heizöl - verantwortlich, erklärte die Statistik Austria am Donnerstag. Außerdem blieben im November die Preise für die Dienstleistungen der Nachrichtenübermittlung fast unverändert und hatten somit einen wesentlich geringeren inflationsdämpfenden Einfluss.

10 Produkte, die besonders stark zulegten

Heizöl 26 Prozent
Diesel 21 Prozent
Superbenzin 14,2 Prozent
Gas 14 Prozent
Kaffee 23 Prozent
Speisefette und Öle 13 Prozent
Alkoholfreie Getränke 8,1 Prozent
Molkereiprodukte und Eier 7 Prozent
Fleisch 6 Prozent
Schmuck und Uhren 17 Prozent

Ohne die Teuerungen bei Mineralölprodukten (+19 Prozent) hätte die Inflationsrate im November lediglich 2,7 Prozent betragen. Aber auch die Teuerung für bestimmte Nahrungsmittel lag deutlich über der Inflationsrate. Vollmilch hat sich etwa um mehr als zehn Prozent verteuert.

Der typische wöchentliche Einkauf - der sogenannte Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält -, hat sich im November um 6,9 Prozent im Jahresabstand verteuert, im Oktober waren es 6,7 Prozent gewesen. Der Mikrowarenkorb, der vor allem Lebensmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, kam im November um 3,9 Prozent teurer, nach 3,4 Prozent im Oktober, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

Der für die Eurozone berechnete harmonisierte Preisindex Österreichs (HVPI) lag, wie im Monat davor, auch im November um 3,8 Prozent über Vorjahr. Die Teuerung für Pensionistenhaushalte (PIPH) wurde mit 3,8 (3,6) Prozent im Jahresabstand ermittelt, auch hier wurde wieder der hohe September-Wert erreicht. Im Monatsabstand erhöhte sich das Preisniveau in Österreich um 0,1 Prozent.

Eurozone: Inflation bleibt bei drei Prozent

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist im November gegenüber dem Vormonat unverändert bei drei Prozent geblieben. In der gesamten EU betrug die Inflationsrate 3,4 Prozent die das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Österreich meldete nach vorläufigen Angaben eine Teuerungsrate von 3,8 Prozent für November.

Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Schweden (1,1 Prozent), Malta (1,5 Prozent) und Irland (1,7 Prozent) verzeichnet, die höchsten in der Slowakei und in Großbritannien (je 4,8 Prozent).

Im November 2010 hatte die Inflationsrate in der Eurozone noch 1,9 Prozent und in der EU noch 2,3 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht nur bei Raten von bis zu zwei Prozent die Preisstabilität gewahrt.

Entspannung voraussichtlich im Februar

Eine Entspannung bei der seit Februar durchgehend über 3 Prozent liegenden Inflationsrate wird es voraussichtlich im Februar kommenden Jahres geben - selbst wenn die Rohöl- und Spritpreise gleich hoch bleiben. Darauf verwies am Donnerstag im Gespräch mit der APA Josef Auer von der Direktion Volkswirtschaft in der Statistik Austria. Dann wird sich nämlich bei Mineralölprodukten - die ein relativ hohes Gewicht im Warenkorb haben - der sogenannte "Basiseffekt" bemerkbar machen, also eine Inflationsdämpfung im 12-Monats-Abstand, nachdem es genau ein Jahr davor hier besondere Preisschübe gegeben hat.

(APA)

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