Spritpreise in Italien steigen – Tanktourismus boomt

Zeitung: Autofahrer erwartet teuerstes Tank-Jahr aller Zeiten
Zeitung: Autofahrer erwartet teuerstes Tank-Jahr aller Zeiten(c) dapd (Clemens Bilan)
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Nach Steuererhöhungen sind die Spritpreise auf ein Rekordhoch geklettert. Immer mehr Italiener tanken deshalb im Ausland – auch in Österreich.

Für einen vollen Tank zahlt man in Italien heute durchschnittlich 15 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Für Autofahrer bedeutet dies eine zusätzliche Belastung von 360 Euro, klagt der Konsumentenschutzverband Codacons. Nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent im September und der von der Regierung Mario Monti beschlossenen Erhöhung der Benzinsteuer sind die ohnehin hohen Spritpreise weiter in die Höhe geklettert. Dieser Tage kostete ein Liter Benzin bis zu 1,8 Euro, der Preis für einen Liter Diesel stieg auf 1,7 Euro.

Italien hat die höchsten Benzinpreise in der EU. Seit der Euro-Einführung von zehn Jahren stieg der Benzinpreis um 75 Prozent, der Preis für Diesel hat sich sogar verdoppelt, rechnet Konsumentenschützer vor.

Sprit um 8,6 Prozent teurer als in Österreich

Die Auswirkungen der Preisexplosion kann man auch in Österreich beobachten, denn immer häufiger reisen die Autofahrer in den Grenzgebieten nach Kärnten, Tirol, Slowenien und in den Tessin, um dort billiger zu tanken.
Laut den Konsumentenschützern sind die Benzinpreise in Italien um 8,6 Prozent höher als in Österreich - und um 26 Prozent höher als in Slowenien. In der Schweiz gibt man für einen Liter Benzin um 7,8 Prozent weniger aus.

Italienische Ökonomen warnen nun davor, dass die hohen Spritpreise die Inflation weiter antreiben könnten. Allein im Dezember schnellte die Teuerung um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Selbst Regierungschef Monti erklärte, dass sein strikter Sparkurs das Wirtschaftswachstum belasten könnte. Er sehe allerdings keine Alternative, um das Land vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

(Ag./Red.)

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