Das Militär bastelt an nicht-tödlichen Waffen, wie etwa einer "Swimmer Gun" oder einem Laser, der Flugzeuge vom Kurs abbringt. Das enthüllt ein im Internet aufgetauchter Bericht.
Die USA wollen ihre Militärausgaben drastisch kürzen, das Militär hat seiner Fantasie bei der Entwicklung neuer Waffen aber augenscheinlich noch keine Grenzen gesetzt. Jetzt gelangte eine mutmaßliche „Wunschliste" für nicht-tödliche Waffen an die Öffentlichkeit. Sie soll zeigen, woran das Militär in diesem Bereich bastelt und wo es investieren will. Das Pentagon wollte die Echtheit des auf die Website von info.publicintelligence.net hochgeladenen Berichts weder bestätigen noch dementieren.
Die unter dem Titel "Non-Lethal-Weapons Reference Book" auf über 100 Seiten aufgelisteten Waffen dienen zur Auflösung von Massenansammlungen, aber auch im Kampf gegen Drohnen und feindliche Individuen. Einige der Waffen würden bereits getestet, in anderen Fällen sei die Technologie erst in der Entwicklung. Unter die nicht-tödliche Waffen haben sich auch durchaus exotische Exemplare gemischt.
Die „Impulse Swimmer Gun" zum Beispiel. Sie soll feindliche Taucher durch Schallwellen von ihrer Mission abbringen. Diese würden zu Hörstörungen und/oder Übelkeit führen. Oder die „Laser Based Flow Modification": Sie könne Fluggeräte durch Laserstrahlen vom Kurs abbringen. Das „Active Denial System" wiederum erzeugt mit einem Strahl ein Hitzegefühl, um Individuen aus einem Areal zu vertreiben.
„Es ist nicht klar, ob einer dieser Technologien jemals das Tageslicht sehen wird", sagt Militärexperte James Lewis zur BBC. Das als Verfasser des Berichts aufscheinende "US Department of Defense's Joint Non-Lethal Weapons Directorate" war schon mehrmals wegen mangelnder Umsetzung seiner Projekte kritisiert worden.
Experten sind sich jedenfalls einig, dass das Papier eine Wunschliste des Militärs an die Politik darstellt. Und die Weiterentwicklung nicht-tödlicher Waffen kann vor allem im Mittleren Osten entscheidend sein. "Eines der großen Probleme im Irak war, dass die Autos nicht an den Checkpoints gestoppt haben. Mindestens die Hälfte der Autofahrer waren unschuldig. Aber das Einzige, was das Militär hatte, um die Autos zu stoppen, waren (Anm.: potenziell tödliche) Waffen."
(Red.)