Ein-Jahres-Anleihen sind am Sekundärmarkt praktisch unverkäuflich. Nach Problemen bei Verhandlungen mit Privatgläubigern ruft Athen nach mehr Geld von den Eurostaaten.
Geldgeber verlangen immer absurdere Zinsen, um sich bei kurzfristig laufenden Anleihen des griechischen Staats zu engagieren: Die Verzinsung für ein Jahr laufende Anleihen ("Sekundärmarktrendite") überschritt am Donnerstag zum ersten Mal 400 Prozent, geht aus Daten der Finanznachrichtenagentur Bloomberg hervor. Die für zehnjährige Papiere verlangten Zinsen liegen etwa bei 34,7 Prozent.
Damit gibt es für bestehende griechische Schuldpapiere praktisch keine Käufer mehr, weil der Markt mit einem totalen oder weitgehenden Ausfall der Forderungen rechnet, interpretieren Beobachter die Situation.
In den vergangenen Stunden war immer deutlicher geworden, dass die Umschuldungsverhandlungen mit den Privatgläubigern, von denen ein "Beitrag" von 100 Milliarden Euro erwartet wird, nicht zum gewünschten Erfolg führen werden. Aus diesem Grund brauche Griechenland mehr Hilfen seiner Euro-Partner, erklärte Filippos Sachinidis, Staatssekretär im Finanzministerium.
Die Euro-Staaten hatten im vergangenen Oktober als Bedingung für das zweite Hilfspaket eine Schuldenentlastung durch die privaten Investoren in Höhe von 100 Millionen Euro verlangt.
(APA)