Vertreter der Atomenergiebehörde werden am 29. Jänner in den Iran aufbrechen. Die IAEO verdächtigt den Iran, an einer Atombombe zu basteln.
Der Iran hat einen dreitägigen Besuch von Vertretern der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO / IAEA) Ende Jänner angekündigt. Eine IAEA-Delegation werde vom 29. bis 31. Jänner im Iran sein, sagte der iranische Vertreter bei der IAEO, Ali Asghar Soltanieh, laut einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Fars vom Dienstag. Die vom Chefinspekteur Herman Nackaerts geleitete Delegation werde über Fragen der IAEO "diskutieren und verhandeln".
"Dieser Besuch ist ein neues Zeichen der Transparenz des friedlichen Atomprogramms des Iran und für unsere Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde", erklärte Soltanieh. Vergangenen Donnerstag hatten westliche Diplomaten in Wien, wo die IAEO ihren Sitz hat, gesagt, eine hochrangige IAEO-Delegation werde Ende Jänner in den Iran reisen. Ziel der Reise sei es, die in dem IAEO-Bericht von November aufgeworfenen Fragen zu klären.
Die IAEO hatte in dem Bericht den Verdacht geäußert, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Teheran wies dies zurück und bekräftigte erneut, das Atomprogramm diene lediglich zivilen Zwecken. Der seit Jahren andauernde Streit um das iranische Atomprogramm war zum Jahreswechsel weiter eskaliert: Nachdem die USA und die EU mit weiteren Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor gedroht hatten, drohte Teheran mit der Blockade der für den Tankerverkehr wichtigen Straße von Hormuz.
Zusätzlich wurden die Spannungen durch den tödlichen Anschlag auf einen iranischen Atomforscher am angeheizt sowie durch die Verkündung Teherans, eine weitere Anlage zur Urananreicherung in Betrieb genommen zu haben. Die EU wird voraussichtlich kommende Woche ihre neuen Sanktionen verkünden. Russland und China lehnen weitere Sanktionen gegen den Iran ab.
(Ag.)