Iran-Konflikt: China warnt vor "extremistischem Akt"

Chinas Regierungschef warnt Iran
Chinas Regierungschef warnt Iran(c) EPA/STR
  • Drucken

Trotz der Drohung des Iran, die Straße von Hormus blockieren zu wollen, will China an dem Handel mit den Land festhalten. Die USA und die EU beraten über einen Importstopp für iranisches Erdöl.

Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao hat den Iran vor einer Schließung der strategisch wichtigen Seestraße von Hormus gewarnt. Eine Blockade der Meerenge wäre "ein extremistischer Akt, der dem allgemeinen Willen der internationalen Gemeinschaft widersprechen würde", sagte Wen am Mittwochabend. China werde auch weiter Erdöl aus dem Iran kaufen, machte der chinesische Ministerpräsident klar. Er sei im Hinblick auf den Ölhandel mit dem Iran nicht besorgt.

China bezieht aktuell elf Prozent seines Erdöls aus dem Iran. Die USA und die EU beraten derzeit über die Verhängung eines Importstopps für iranisches Erdöl, um die Führung in Teheran im Streit über das Atomprogramm zum Einlenken zu zwingen. Sie versuchen, auch andere Länder wie China, Japan und Südkorea für den Boykott zu gewinnen. Bei einem Besuch von US-Finanzminister Timothy Geithner in der Vorwoche signalisierte Peking aber, dass es sich nicht beteiligen werde.

Für den Fall eines Importstopps für iranisches Erdöl drohte die Regierung in Teheran, die Meerenge von Hormus zu sperren, die zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer liegt. Durch die Seestraße werden 20 Prozent des weltweit vermarkteten Öls transportiert. Eine Sperre hätte schwerwiegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Vor seinem Besuch in Katar hatte Chinas Regierungschef Wen auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht, um über die Versorgung mit Erdöl zu verhandeln.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Iranian oil technician Majid Afshari, right, and coworker Ebrahim Mehrjouei work at the oil separator
Außenpolitik

USA: Südkorea soll Ölimporte aus dem Iran reduzieren

Die USA wollenden Iran zu ernsthaften Verhandlungen über sein Atomprogramm bewegen. Sie drohen auch ausländischen Firmen Strafen an, wenn sie Geschäfte mit der iranischen Zentralbank machen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.