Benedikt XVI. will nicht primär weltoffene, sondern "heilige und heiligmachende Priester". Das bezieht sich auch auf die Pfarrerinitiative, die angekündigt hat, ihren Widerstand weltweit aufzubauen.
Priester müssen heute nach den Worten von Papst Benedikt XVI. über eine solide theologisch-philosophische Bildung verfügen. Die Geistlichen müssten rechtschaffen, glaubwürdig und "Förderer der Heiligkeit" sein, sagte der Papst am Donnerstag bei einer Audienz für angehende Kleriker dreier regionaler Priesterseminare Italiens im Vatikan. "Noch vor kultivierten, redegewandten und 'Aggiornamento'-bewegten Priestern braucht es heilige und heiligmachende Priester", zitierte er seinen Vorgänger Johannes XXIII. (1958-1963) laut Kathpress.
Benedikt XVI. rief zu einer Neuevangelisierung insbesondere in den Regionen Italiens auf, die unter wirtschaftlichen Problemen und der organisierten Kriminalität litten. In Kampanien und Kalabrien müsste die Kirche auf große soziale und kulturelle Notstände reagieren. Dazu gehörte die hohe Arbeitslosigkeit vor allem für junge Leute, und das Phänomen des organisierten Verbrechens, so der Papst.
Priester seien in erster Linie Seelsorger und nicht Manager. Beobachter sehen diese Aussagen auch in Zusammenhang mit der Pfarrerinitiative, die zum "Ungehorsam" gegenüber der Kirchenleitung aufgerufen hat. Vertreter der österreichischen Bischofskonferenz hatten den vatikanischen Dienststellen am vergangenen Montag Auskunft über die Initiative gegeben. Die Aktion unter der Leitung von Helmut Schüller will weltweit aktiv werden. Zu ihren Anliegen gehört auch, dass Laien priesterliche Aufgaben übernehmen.
(APA)
