Kommunalkredit: Bad Bank braucht mehr Staatshilfe

(c) Clemens Fabry
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Der Staat könnte bis zu 609 Millionen Euro zuschießen - und zwar um die Eigenkapitalquote über sieben Prozent zu halten.

Wien/Apa. Die „KA Finanz", besser bekannt als die Bad Bank der verstaatlichten Kommunalkredit, bekommt einen weiteren staatlichen Zuschuss. Weil sie viele griechische Staatsanleihen und Papiere anderer Euroschuldenstaaten im Portfolio abschreiben bzw. neu bewerten muss, hat ihr der Bund eine Bürgschaft von 190 Mio. Euro gegeben. So entgeht die Bank im Jahresabschluss 2011 einem Verlustrisiko in eben diesem Ausmaß.

Im Detail werden die betroffenen Vermögenswerte mit dieser 190-Mio.-Euro-Bürgschaft belegt, um Wertberichtigungen und Abschreibungen im selben Ausmaß zu vermeiden. Außerdem gibt es für die KA Finanz im zweiten Quartal - spätestens zur Bilanzerstellung - einen Gesellschafterzuschuss. Dieser soll gewährt werden, um die Eigenkapitalquote über sieben Prozent zu halten. Zur genauen Höhe gibt es bislang nur Spekulationen. Die Rede ist von maximal 609 Mio. Euro.

Die staatliche Bürgschaft für die KA Finanz (in Summe 1,136 Mrd. Euro) ist per 30. Dezember 2011 gezogen worden, heißt es weiter. Um diesen Betrag erhöht sich der Schuldenstand des Staates.
Auch die Kommunalkredit selbst, in die die guten Geschäftsteile ausgelagert wurden, stöhnt unter ihren griechischen Anleihen. In einem vergangene Woche veröffentlichten Bericht geht die Ratingagentur Moody's davon aus, dass auch diese „Good Bank" im Vorjahr deswegen einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe eingefahren hat.

Bankchef Alois Steinbichler hat damals auf „Presse"-Anfrage versichert, dass für die Kommunalkredit (Good Bank) keine neue Staatshilfe nötig sei. Abschreibungen auf Griechen-Anleihen könne man aus „eigener Kraft bewältigen".

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2012)

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