Journalistinnen fordern Frauenquote von 30 Prozent

http://www.pro-quote.de/
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In einem offenen Brief prangern 350 Journalistinnen aus Deutschland, darunter die TV-Moderatorinnen Anne Will oder Frauke Ludowig, die Männerdominanz in den Chefredaktionen an.

Am Montag wurde eine neue Initiative für Frauenquoten in deutschen Medien namens "Pro Quote" vorgestellt. Rund 350 Journalistinnen fordern in einem offenen Brief an 250 Chefredakteure, Verleger und Intendanten eine Quote von mindestens 30 Prozent.

Derzeit sind nur zwei Prozent aller Chefredakteure der rund 360 Tages- und Wochenzeitungen, und nur drei von 13 Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiblich, prangern die Initiatorinnen an. "Es ist Zeit etwas zu ändern", heißt es im Brief. "Wir fordern, dass mindestens 30 Prozent der Führungspositionen im Laufe der nächsten fünf Jahre mit Frauen besetzt werden - und zwar auf allen Hierarchiestufen. Schaffen Sie das?".

Der Brief, der unter www.pro-quote.de nachzulesen ist, trägt beispielsweise die Unterschriften von TV-Moderatorinnen Anne Will, Sandra Maischberger und Frauke Ludowig sowie der aus Österreich stammenden RTL-Reporterin Antonia Rados.

In einer ersten Reaktion auf der Website erklärten Chefredakteure, die geforderte Frauenquote längst zu erfüllen. Als großes Manko nannte der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), dass es keine verlässlichen Zahlen über die Geschlechterverteilung im Journalismus gebe. Bekannt sei jedoch, dass mehr als 50 Prozent der Berufseinsteiger weiblich seien.

Der Brief beginnt übrigens mit einem Zitat von "Handelsblatt"-Chefredakteur Gabort Steingart, der eine Frauenquote in allen Führungspositionen seiner Redaktion angekündigt hatte. Dies gebiete "nicht nur die Gerechtigkeit, sondern auch die ökonomische Vernunft".

(APA)

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