Rassismus? EU-Kommission zieht Video zurück

Rassismus EUKommission zieht Video
Rassismus EUKommission zieht VideoScreenshot Youtube
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In einem Werbe-Video für die EU-Erweiterung treten Angreifer aus Fernost, Südamerika und Indien auf. Der Clip sorgte für heftige Proteste.

Die EU-Kommission hat sich mit einem Video zur Erweiterung der Union in die Nesseln gesetzt. Der Clip, in dem muskelbepackte Angreifer aus Fernost, Südamerika und Indien auf eine junge Frau losgehen, sorgte für Rassismus-Vorwürfe. Die Brüsseler Behörde musste den Film nach wenigen Tagen und heftigen Protesten zurückziehen. Auf YouTube ist er aber noch zu finden.

"Das war nur für die sozialen Netzwerke gedacht, für ein spezielles Publikum", erklärte der Sprecher von Erweiterungskommissar StefanFüle. Tests innerhalb der Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen seien gut angekommen. Diese hätten die Botschaft verstanden. "Der Clip war auf keinen Fall rassistisch gemeint und natürlich bedauern wir, dass er von einigen Leuten so wahrgenommen wurde." Kritiker hätten die Botschaft nicht verstanden, so der Sprecher. "Wir haben unsere Zielgruppe erreicht."

"Kill Bill" auf europäisch?

Das Video war am Freitag online gegangen. Es zeigt eine junge Frau im gelben Ganzkörperanzug, ganz wie im blutigen Kultfilm "Kill Bill" des US-Regisseurs Quentin Tarantino. In einer schummerigen Halle setzen drei Kampfsportler nacheinander zum Angriff auf sie an.

Die junge Frau streckt die Arme aus und zaubert Klone herbei, woraufhin die angriffslustigen Fremden friedlich im Schneidersitz Platz nehmen und die Szene zum gelben Sternenbanner verschmilzt - der EU-Fahne. Es erscheint die Botschaft: "Je mehr wir sind, desto stärker sind wir" und der Verweis auf die Erweiterungsabteilung der EU-Kommission.

Einem Bericht von "Welt Online" zufolge hat der Clip die europäischen Steuerzahler 127.000 Euro gekostet.

(Ag./Red.)

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