Der Raketenstart in Nordkorea wäre ein Verstoß gegen eine UN-Resolution. Es könnte sich um einen getarnten Langstreckenraketentest handeln. Südkorea fühlt sich provoziert.
Nordkorea hat für kommenden Monat den Start eines Satelliten ins All angekündigt. Die Trägerrakete soll zwischen dem 12. und 16. April in den Weltraum geschossen werden, wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Freitag meldete. Der Start ist zur Ehren des verstorbenen Führers Kim Il-sung gedacht, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre.
Kommt es zu dem Start der Unha-3-Rakete mit dem Beobachtungssatelliten Kwangmyongsong-3 im Gepäck, wäre dies eine Verletzung der Resolution 1874 des UN-Sicherheitsrats. Diese verbietet jeglichen Einsatz ballistischer Raketentechnologie, erklärte das südkoreanische Außenministerium am Freitag. Ein solcher Schritt würde als Provokation gewertet, der den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der ganzen Region bedrohten, hieß es weiter.
Test von Langstreckenraketen?
Im Jahr 2009, als die Resolution verabschiedet wurde, hatte Pjöngjang angegeben, einen Satellit ins All befördert zu haben. Andere Staaten gingen hingegen von einem reinen Langstreckenraketentest aus und reagierten besorgt angesichts des Atomprogramms des Landes. Erst Ende Februar hatte Nordkorea im Streit um sein Atomprogramm eingelenkt und ein Atommoratorium erklärt. Die Einigung könnte den Weg zur Wiederaufnahme der internationalen Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm ebnen.
Pjöngjang hatte die Verhandlungen im April 2009 abgebrochen und anschließend zum zweiten Mal eine Atombombe getestet.
(APA)