Bericht: Ehemaliger US-Söldnerchef lebt im Burgenland

Archivbild: Erik Prince, CEO von Blackwater
Archivbild: Erik Prince, CEO von Blackwater(c) AP (Gerry Broome)
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Erik Prince ist Gründer der umstrittenen Söldnerfirma Blackwater. Sie wird für Gewalttaten und Tötungen im Irak verantwortlich gemacht. Der Unternehmer soll angeblich aus Steuergründen in Österreich leben.

Der Gründer der US-Söldnerfirma Blackwater, Erik Prince, soll seit neuestem einen Wohnsitz im Burgenland unterhalten. Das Magistrat in Eisenstadt habe dem wohlhabenden Unternehmer im Jänner einen Aufenthaltstitel ausgestellt, berichtete das Nachrichtenmagazin News. Prince gründete Mitte der 1990er-Jahre die Firma Blackwater, die durch Söldnerdienste für die US-Regierung im Irak einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Dort wurde sie wiederholt für Gewalttaten und Tötungen von Zivilisten verantwortlich gemacht. Die Firma benannte sich später in "Xe Services" um und heißt mittlerweile "Academi". Price verkaufte seine Anteile im Jahr 2010.

Der umstrittene Geschäftsmann soll sich nach Angaben von News in Österreich angesiedelt haben, um Steuern zu sparen. Geringere Abgaben auf Vermögenswerte als in den USA hätten es dem konservativen Republikaner und ehemaligen Mitarbeiter des Weißen Hauses unter US-Präsident George Bush senior angetan. Prince plant demnach auch den Einstieg in ein österreichisches Flugzeugunternehmen und eine Kooperation mit der HTBLA für Flugtechnik in Eisenstadt.

Keine Informationen von den Behörden

Die Behörden wollten am Mittwoch keine Auskunft über den prominenten Zuzug geben. Im Innenministerium in Wien und der Sicherheitsdirektion in Eisenstadt erklärte man sich für die Causa nicht zuständig. Im Magistrat berief man sich auf die amtliche Verschwiegenheitspflicht. Auch an der Schule will man von dem Ansinnen nichts wissen. Stefan Wagner, Direktor der Höheren Technischen Bundeslehranstalt (HTBLA) in Eisenstadt, sagte zur Austria Presse Agentur, er habe am Mittwoch durch Medienanfragen überhaupt erst von der Existenz von Erik Prince erfahren. "Ich habe den Namen überhaupt noch nie gehört und auch intern, den Abteilungsvorständen, ist er nicht geläufig", so Wagner. Es habe bis dato keinen Kontakt oder eine diesbezügliche Anfrage gegeben.

(APA)

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