Hauptschullehrer auf neuem Posten.
Horst Tschaikner hat nach eigenen Aussagen „niemals die Schule geschwänzt“, dennoch habe er als langjähriger Haupt- und Berufsschullehrer im In- und Ausland die Erfahrung für seinen Job als Wiener „Schulschwänz-Beauftragter“. Über Erfahrungen mit schwierigen Themen verfügt er ebenfalls: Im Stadtschulrat war er mit dem „Wiener Lesetest“ befasst.
Seine neue Aufgabe sieht der 45-jährige Vorarlberger als eine „unglaublich positive“. Nach Tagen der Spekulation ist nach der Antrittspressekonferenz vom Donnerstag auch klar, was seine Aufgabe sein wird. Von der Opposition als „Stangl-Sheriff“ betitelt, steht nun fest, dass er jedenfalls nicht jugendliche Schulschwänzer in Kaffeehäusern suchen und zurück in die Schule eskortieren wird.
Vielmehr soll er bestehende Hilfsangebote koordinieren und Schulleiter, Lehrer und Eltern im Umgang mit Schwänzern beraten. Außerdem wird eine der ersten Aufgaben Tschaikners sein, für eine klare Datenlage zum Schulschwänzen an Wiener Schulen zu sorgen, diese fehlt bisher. Danach wolle er sich der Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs widmen und internationale Best-Practice-Modelle recherchieren. Zusätzlich wird er eine Hotline betreuen und Rechtsberatung anbieten. Und: Er will das Schwänzen ganz einfach „uncool machen“. thea
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2012)
