Nationale Arbeitslosenquote liegt bei 7,1 Prozent

Nationale Arbeitslosenquote liegt Prozent
Nationale Arbeitslosenquote liegt Prozent(c) Clemens Fabry
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Im März suchten 332.000 Menschen einen Job. Das sind um 3,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am stärksten fiel die Zunahme bei behinderten Personen, Leiharbeitern und Ausländern aus. Eine Entspannung ist nicht in Sicht.

Wien/Red/Apa. Die Situation auf dem österreichischen Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert: Wie das Sozialministerium am Sonntag bekannt gab, waren im März exakt 332.212 Menschen auf Jobsuche. Das entspricht einem Plus von 3,1 Prozent gegenüber März 2011. Von den 332.000 Leuten befanden sich 68.438 in einer Schulung (minus 1,5 Prozent), somit ergaben sich 263.774 vorgemerkte Arbeitslose. Nach österreichischer Berechnungsmethode liegt die Arbeitslosenquote bei 7,1 Prozent.

Etwas anders sehen die Resultate aus, wenn man die Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat heranzieht. Laut Eurostat-Berechnungen belief sich die österreichische Arbeitslosenquote im Februar – das ist der aktuellste verfügbare Wert – auf 4,2 Prozent. Demnach hat Österreich weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. In den Niederlanden sind es 4,9 Prozent, auf Platz drei liegt Luxemburg mit 5,1 Prozent.

Der Unterschied in der Berechnungsmethode liegt darin, dass Eurostat die Arbeitslosenquote als Anteil an allen Beschäftigten misst, während Österreich nur die unselbstständig Beschäftigten als Basis nimmt. Zudem basiert die Eurostat-Methode auf Umfragen.

Laut den Daten des Sozialministeriums erhöhte sich die Zahl der vorgemerkten arbeitslosen Männer im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,7 Prozent auf 154.648. Bei Frauen wurde nur ein Anstieg von 2,6 Prozent auf 109.126 verzeichnet. Die Bauwirtschaft habe einen gedämpften Frühlingsbeginn erlebt, so das Sozialministerium.

Starkes Plus bei Behinderten

Am stärksten fiel die Zunahme bei behinderten Personen (plus 14,5 Prozent), Leiharbeitern (plus 12,8 Prozent) und Ausländern (plus 11,8 Prozent) aus. Ebenfalls überproportional stieg die Arbeitslosigkeit von Personen ab 50 Jahren mit einem Plus von 8,5 Prozent. Gering war die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit mit 1,9 Prozent.

Einzig in Tirol (minus 4,5 Prozent) und Vorarlberg (minus 1,6 Prozent) wurden im März dank einer guten Tourismussaison weniger Arbeitslose gemeldet, den stärksten Anstieg im Jahresabstand gab es in der Steiermark (plus neun Prozent). Auch in Niederösterreich (plus 7,3 Prozent) und dem Burgenland (plus 6,6 Prozent) gab es einen höheren Anstieg als im Bundesdurchschnitt.

Trotzdem spricht Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) von einer „Frühjahrsbelebung“. Denn im Vergleich zum Vormonat ist im März 2012 die Zahl der Arbeitslosen um 46.290 Personen gesunken.

Nach Meinung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) verfestigt sich jedoch die Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau. Nach 2012 werde es auch 2013 einen leichten Anstieg geben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2012)

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