Schloss Schönbrunn: Große Galerie in neuem Glanz

Der Festsaal im Schloss Schoenbrunn erstrahlt in neuem Glanz.
Der Festsaal im Schloss Schoenbrunn erstrahlt in neuem Glanz.(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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In rund 40.000 Arbeitsstunden wurde die Große Galerie generalsaniert. Nun erstrahlt der Festsaal wieder in seiner Originalausstattung.

Die bisher aufwendigste Restaurierung im Schloss Schönbrunn konnte nun abgeschlossen werden. Etwa 2,3 Millionen Euro kostete die Überarbeitung des größten Prunkraums im Schloss, die Große Galerie. Insgesamt stecken rund 40.000 Stunden Handarbeit in der seit mehr als 100 Jahren ersten Generalsanierung des Festsaals. Dabei wurden die Deckenfresken restauriert, Vergoldungen überarbeitet und die Polierweißfassung an den Wänden rekonstruiert. 

Der 43 Meter lange und fast zehn Meter breite Prunkraum ist ursprünglich für Repräsentationsveranstaltungen und Feierlichkeiten entworfen worden. Bei den Restaurationsarbeiten sei besonderes Augenmerk daraufgelegt worden, dass der Saal wieder in seiner Originalausstattung aus dem Jahr 1755 erstrahlt - also mit einer Polierweißfassung. "Die Absicht war damals eine Wandoberfläche weiß wie Porzellan herzustellen. Dieser Effekt wurde Ende des 19. Jahrhunderts zerstört", erklärte Wolfgang Kippes, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH (SKB).

Auch das dreiteilige Deckenfresko vom italienischen Maler Gregorio Guglielmi wurde überarbeitet. So war es im Laufe der Jahrhunderte bei unterschiedlichen Restaurierungen zu unerwünschten Farbunterschieden - den sogenannten Tagwerksgrenzen - gekommen: "Eine der Aufgaben des von uns beauftragten Wandmalereirestaurators war es, die störenden Tagwerksgrenzen möglichst zu retuschieren", betonte der Geschäftsführer.

Beleuchtung von Thomas Alva Edison


Eine besondere Entdeckung machte man auf der Suche nach einem neuen Beleuchtungssystems, da die bisher eingesetzten elektrischen Glühkerzen - aufgrund von Auflagen seitens der EU - nicht mehr weiterverwendet werden dürfen: "Wir sind plötzlich draufgekommen, dass wir beim Licht noch die Originalausstattung von Thomas Alva Edison haben und die wollten wir unbedingt erhalten. So haben wir anstelle der Glühkerzen nun LED-Kerzen an den Lustern und Leuchten angebracht. Gespeist werden sie mit der alten Leitung von Edison." Damit der Prunksaal nun wieder in einem Licht - fast wie damals - erstrahlt, seien in die neuen LED-Leuchten zudem Kristalle integriert worden, die flackerndes Kerzenlicht imitieren sollen. 

(APA)

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