Vorstellung: Clemens Wolf

Verkommenes und Verbotenes fasziniert diesen Wiener Künstler, der sich selbst gern in bizzarren Posen ablichten lässt.

TIPP

Moderne Stadtruinen, verwilderte Halden, Baustellen – mit Bildern solcher Unorte hat sich der gebürtige Wiener Clemens Wolf, Jahrgang 1981, vor wenigen Jahren einen Namen gemacht. Gemalt in Öl, doch formuliert in einer Bildsprache, die von Graffiti und Streetart inspiriert ist, und fast durchwegs im Bereich der unbunten Farben Schwarz, Weiß, Grau angesiedelt, haftet diesen Großformaten eine düster-romantische Stimmung an. „Ruinen sind Ruhepole“, sagt er.

„In einer Zeit, in der alles sehr schnell geht, signalisieren sie einen Stillstand. Damit sind sie auch romantische Zufluchtsorte für Subkulturen und Randgruppen.“ Mit dem Motiv des Zaunes, der oft vergoldet ist, hat Wolf die Stimmung dieser Bilder neuerdings in die Dreidimensionalität übersetzt. „Der Zaun interessiert mich nicht nur als ästhetisches Raster, sondern auch inhaltlich als Signal der Grenze, das Fragen aufwirft wie: Wo beginnt die Freiheit? Wie endet sie? Wo bewegt sich die Gesellschaft hin? Wohin bewegt sich Europa?“ Die Ausstellung mit Werken Wolfs, die u. a. von Agnes Essl kuratiert wurde, zeigt ab 20. April im Schömer-Haus österreichische und internationale Kunst, etwa von Johanna Kandl, Deborah Sengl, Daniel Richter.

„Es lebe die Malerei. Junge Kunst aus der Sammlung Essl“, esslmuseum.at

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