ÖH entscheidet über Abwahl von Janine Wulz

(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
  • Drucken

Im Vorfeld der Sondersitzung stellten mehrere Studierendenvertretungen ein Protestvideo gegen die ÖH-Exekutive online. Als Gegenkandidatin zu Wulz wurde Angelika Gruber nominiert.

Janine Wulz muss fürchten, bei der heute Nachmittag stattfindenden Sondersitzung der ÖH als deren Chefin abgewählt zu werden. Der Grund ist ihre Verstrickung in das "antiklerikale" und "antikapitalistische" Studentenbeisl Cafe Rosa, das fast in die Insolvenz geschlittert wäre, obwohl innerhalb eines Jahres rund 443.000 Euro an ÖH-Beiträgen in Umbau und laufenden Betrieb flossen. Janine Wulz(Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS), war bis Anfang April Kassierin des Vereins hinter dem Café Rosa. Zur Zeit der Gründung gehörte sie dem Vorsitzteam der ÖH Uni Wien an.

Protestvideo lokaler Studentenvertreter

Im Vorfeld der heutigen Sondersitzung präsentieren zahlreiche Studierendenvertretungen lokaler Universitäten, wie der ÖH Montanuniversität Leoben, der ÖH Universität Innsbruck, der ÖH Wirtschaftsuniversität Wien, der ÖH Medizinuniversität Wien, sowie zahlreiche Fakultätsvertretungen – ein Protestvideo gegen den aktuellen Kurs der Bundes-ÖH-Exekutive. Der Protest wird von der ÖVP-nahen AktionsGemeinschaft dominiert.

Michael Wallner, Vorsitzender der ÖH Leoben: „Das Ausmaß, mit dem die Bundes-ÖH-Exekutive – allen voran deren Vorsitzende Janine Wulz – in den letzten Wochen und Monaten die Marke Hochschülerschaft beschädigt hat, schmälert das Vertrauen der Studentinnen und Studenten in Ihre Vertreter. „Die Vertretung aller Studentinnen und Studenten hat das einzige Ziel aller Studierendenvertreter zu sein. Realitätsferne Forderungen wie die Abschaffung der Noten und verpflichtende Genderkurse in allen Studienrichtungen beschädigen die Seriosität aller Studierenden“, so Wallner weiter.

Als Gegenkandidatin zu Janine Wulz hat die AktionsGemeinschaft die derzeitige Vizechefin Angelika Gruber (VSStÖ) nominiert. Durch eine einfache Mehrheit würde sie zur neuen ÖH-Vorsitzenden.

In der ÖH-Bundesvertretung gibt es 96 Sitze, allerdings sind derzeit nur 92 besetzt. Die Koalition aus GRAS, VSStÖ, Fachschaftslisten (FLÖ) und Fraktion Engagierter Studierender (FEST) hält dabei mit 53 Mandaten eine satte Mehrheit (FLÖ: 15, GRAS: 14, VSStÖ: 12, FEST: 12). Demgegenüber stehen die AG (22), die Jungen Liberalen (JULIS; 3), der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS; 1) und der Kommunistische StudentInnenverband (KSV; 1) sowie 12 freie Mandatare. Unabhängig davon, wie die Wahl ausgeht, wird es Ende Juni einen plangemäßen Vorsitzwechsel geben und Martin Schott (FLÖ) wird den ÖH-Chefsessel einnehmen.

(rovi)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Hochschule

Die Selbstzerfleischung der Studentenvertreter

ÖH-Chefin Janine Wulz muss nach dem Finanzskandal im Café Rosa um ihren Job fürchten. Doch mehr noch: Die aggressiv geführte Debatte um das Studi-Beisl beschädigt die gesamte ÖH. Eine kritische Betrachtung.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.