Die Hälfte der Österreicher misstraut dem eigenen Chef

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40 Prozent haben Probleme mit den Entscheidungen des direkten Vorgesetzten, knapp die Hälfte misstraut der Unternehmensleitung. Dennoch ist die Zufriedenheit im Job generell hoch.

Wien/Es. Wunsch und Realität klaffen oft auseinander. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der GfK zur Arbeitszufriedenheit der Österreicher. Knapp die Hälfte der unselbstständig Erwerbstätigen gibt zwar an, nur schwer mit dem eigenen Einkommen auszukommen. An der Spitze der Wunschliste der Arbeitnehmer steht aber nicht mehr Geld, sondern ein gutes Betriebsklima. Auch Jobsicherheit und ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten finden sich weit oben auf der Liste. Das Vertrauen in die Chefetage lässt allerdings zu wünschen übrig: 40 Prozent haben Probleme mit den Entscheidungen des direkten Vorgesetzten, knapp die Hälfte misstraut der Unternehmensleitung.

Trotzdem ist die Bindung an das eigene Unternehmen und die Arbeitszufriedenheit der Österreicher generell hoch. Acht von zehn wollen an ihrem jetzigen Arbeitsplatz bleiben. Das liegt auch daran, dass mehr als die Hälfte nicht glaubt, rasch eine vergleichbare Stelle finden zu können. 74 Prozent vertrauen in die Zukunft ihres Unternehmens. 70 Prozent sehen der eigenen Zukunft im Unternehmen optimistisch entgegen.

Bei knapp 40 Prozent der Beschäftigten ist die Motivation in den letzten zwölf Monaten gestiegen: Als Grund nennen die meisten positive Beziehungen am Arbeitsplatz. Die Arbeitslust steigt ebenso, wenn die eigene Tätigkeit als sinnvoll erfahren wird und ein hohes Maß an Selbstständigkeit mit sich bringt.

Tiroler brauchen Anerkennung

Rund ein Viertel gibt an, dass die Jobmotivation im letzten Jahr gesunken ist. Vor allem für Männer und Westösterreicher ist fehlende Anerkennung der Hauptgrund für Frust in der Arbeit, gefolgt von negativen Managemententscheidungen, schlechtem Betriebsklima, zu niedriger Bezahlung und mangelnden Karriereaussichten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2012)

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