Filmwissenschafter Amos Vogel gestorben

Filmwissenschafter Amos Vogel gestorben
Filmwissenschafter Amos Vogel gestorben(c) ORF (Egon Humer)
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Vogel war 1921 in Wien geboren worden und musste 1938 vor den Nazis fliehen. Er gründete das New York Film Festival und förderte spätere Filmgrößen wie Polanski, Cassavetes, Rivette und Resnais.

Der amerikanische Filmwissenschafter und -publizist Amos Vogel ist am Dienstag 91-jährig in New York gestorben. Das gab das Filmdepartment des Lincoln Centers, das Vogel einst selbst gegründet hat, am Mittwochabend bekannt. Vogel, der 1921 in Wien als Vogelbaum geboren wurde und 1938 vor den Nazis in die USA floh, war eine zentrale Figur des New Yorker Kinos, hatte er doch 1947 den einflussreichen Filmclub Cinema 16 ins Leben gerufen und bis 1963 gemeinsam mit seiner Frau Marcia erfolgreich geleitet. Zusammen mit Richard Roud gründete er anschließend das New York Film Festival, für dessen Programm er bis 1968 verantwortlich war.

Vogel galt von jeher als Vertreter des Independent- und Avantgarde-Kinos, machte spätere Filmgrößen wie Roman Polanski, John Cassavetes, Jacques Rivette und Alain Resnais in den USA salonfähig und gab Experimentalfilmern wie Kenneth Anger, Bruce Conner oder Sidney Peterson eine Plattform.

"Film as a Subversive Art"

Zwischen 1973 und 1993 war er als Filmwissenschafter an der Universität von Pennsylvania ebenso wie an der Annenberg School of Communication aktiv. Weltweit bekannt machte Vogel nicht zuletzt sein unkonventionelles Kompendium "Film as a Subversive Art" (1974), das sich gegen die Homogenisierung und Infantilisierung der Kulturindustrie richtete.

2004 hatte die Viennale dem legendären Cinephilen ein Tribute gewidmet.

(Ag.)

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