Vergewaltiger flüchtet bei Untersuchung aus dem Heeresspital

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Ein verurteilter Vergewaltiger nutzte ein Toilettenfenster bei einem Spitalsaufenthalt zum Ausbruch. Die Großfahndung der Polizei läuft – noch ohne Erfolg. Die Gefahr für die Bevölkerung sei eher gering.

Wien/Cim. Ein verurteilter Vergewaltiger ist am Donnerstag während eines Aufenthalts im Heeresspital in Wien-Floridsdorf aus der Haft geflohen. Der 41-jährige Niederösterreicher wurde gegen Mittag aus seinem Gefängnis, der Justizanstalt Mittersteig, zu einer dermatologischen Untersuchung in das Heeresspital gebracht. Begleitet wurde er von einem Justizwachebeamten. Als dieser den Häftling zur Toilette begleitet, aber vor der Tür gewartet hat, dürfte der Mann die Gelegenheit genutzt haben, um aus einem kleinen Toilettenfenster im zweiten Stock und dann über die Dachrinne zu flüchten.

Eine Großfahndung der Polizei – das Gebiet wird großflächig mit Hubschraubern und Autos durchsucht – läuft, ist aber bis zum späten Donnerstagnachmittag ohne Erfolg geblieben.

Der 41-Jährige war seit November 2010 in Haft, er hätte noch neun Jahre seiner Freiheitsstrafe zu verbüßen gehabt. Brigadier Erich Huber-Günsthofer von der Vollzugsdirektion glaubt nicht an eine geplante Flucht, eher an eine Kurzschlusshandlung. Schließlich wüssten die Häftlinge nicht, in welche medizinische Einrichtung sie jeweils gebracht werden.

Dass Häftlinge nur von einem Beamten begleitet werden, sei üblich, wenn die Gefahr einer Flucht als „einschätzbar“ gelte, so Huber-Günsthofer.

Gefahr für Bevölkerung „moderat“

Die Gefahr für die Bevölkerung, die von dem Mann ausgeht, schätzt man in der Vollzugsdirektion als „moderat, eher gering“ ein. Der Niederösterreicher wurde wegen Vergewaltigung innerhalb einer aufrechten Beziehung verurteilt. Man müsse also nicht davon ausgehen, dass der Flüchtige Frauen überfällt, sagt Huber-Günsthofer zur „Presse“.

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