Karawankentunnel bekommt eine neue Röhre

Symbolbild Tunnel
Symbolbild Tunnel(c) APA (SCHNEIDER Harald)
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Um 235 Millionen Euro wird bis 2019 eine neue Tunnelröhre gebaut. Die bestehende Röhre wird zum Fluchtweg umfunktioniert.

Um die Sicherheit im Karawankentunnel an der Kärntner Grenze zu Slowenien zu erhöhen, setzt die Asfinag eine Reihe von Maßnahmen. Ein Thermoscanner überprüft ab Freitag im Regelbetrieb Lkw und Busse auf Überhitzung. In Planung sind die Erneuerung der Lüftungsanlage sowie der Neubau einer Tunnelröhre bis 2019, wie die Asfinag-Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl mit Verkehrsministerin Doris Bures (S) sowie Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) am Donnerstag bekanntgaben.

235 Millionen Euro wird die zweite Tunnelröhre kosten, durch die der Verkehr dann fließen soll. Die bestehende Röhre wird nach den Plänen der Asfinag dann als Fluchtweg verwendet werden. Für einen zweiröhrigen Betrieb ist die Frequenz mit durchschnittlich 8700 Fahrzeugen pro Tag nicht hoch genug, so die Vorstände. Ab einer durchschnittlichen Tagesfrequenz von 20.000 Fahrzeugen sei ein zweiröhriger Regelbetrieb vorgeschrieben. An einzelnen absoluten Spitzentagen passieren derzeit bis zu 30.000 Fahrzeuge den Karawankentunnel. Dörfler hofft, dass man nach dem Ausbau zumindest im Sommer die zweite Röhre für den Verkehr öffnen wird. Die Kosten tragen Slowenien und Österreich im Verhältnis 45:55 - dem längenmäßigen Anteil am Tunnel entsprechend.

Phasen mit Fahrverboten

In der Reisezeit wird es aus Sicherheitsgründen auch diesen Sommer wieder Phasen mit eingeschränktem Schwerverkehr bzw. Fahrverboten für Lkw über 7,5 Tonnen geben. Diese Maßnahme hatte im Sommer 2011 für Spannungen mit slowenischen Frächtern geführt. Angedacht ist derzeit ein Fahrverbot für die 7,5-Tonner samstags von 5 Uhr bis 12 Uhr in der Hauptreisezeit vom 23. Juni bis 1. September.

Darüber hinaus errichtet die Asfinag eine Dosieranlage vor dem Tunnel, die in verkehrsreichen Zeiten für einen zeitlichen Mindestabstand zwischen Schwerfahrzeugen von einer Minute sorgen wird. Somit befinden sich nie mehr als sechs Lkw oder Busse im Tunnel in Fahrtrichtung Süden. Diese Einschränkungen werden nach Einschätzung der Asfinag nicht mehr notwendig sein, sobald 2014 die Lüftungsanlage um 7,5 Millionen Euro erneuert sein wird.

Besonders stolz zeigten sich Vorstände und Politiker auf die Thermoscanner-Anlage, die es in dieser Art bisher nirgendwo in Europa gibt. Damit wird die Temperatur von Schwerfahrzeugen vor Einfahrt in den Tunnel mittels Wärmebildkamera überprüft. Wenn ein kritischer Punkt überschritten ist, bei Reifen liegt die Grenze etwa bei 70 Grad Celsius, muss der Fahrer warten, bis sein Gefährt abgekühlt ist. So soll ein Brand und starke Rauchentwicklung im Tunnel unterbunden werden. Derzeit steht allerdings nur auf der österreichischen Seite des Tunnels eine solche Anlage. Sollte sich der Thermoscanner bewähren, ist sein Einsatz an anderen Tunneln, besonders solchen mit Gefälle, geplant.

(APA)

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