Angst vor Anschlägen: Italien setzt tausend Soldaten ein

Angst vor Anschlägen: Italien setzt tausend Soldaten ein
Angst vor Anschlägen: Italien setzt tausend Soldaten ein(c) AP (Domenico Stinellis)
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Italien verstärkt den Schutz von mutmaßlich gefährdeten Persönlichkeiten und Einrichtungen. Grund ist die Angst vor anarchistischen Anschlägen.

Die italienische Regierung befürchtet Terroranschläge von Anarchisten und hat die Sicherheitsvorkehrungen rund um mutmaßlich gefährdete Persönlichkeiten und Einrichtungen verschärft. 400 Einrichtungen, die ins Visier der Anarchisten geraten könnten, sollen geschützt werden. Dabei sollen rund 1000 Soldaten eingesetzt werden, teilte das römische Innenministerium nach Medienangaben vom Montag mit.

Personenschutz wurde unter anderem dem Geschäftsführer des italienischen Rüstungskonzerns Finmeccanica, Giuseppe Orsi, gewährt. Die anarchistische Untergrundorganisation FAI hatte vergangene Woche Anschläge gegen Finmeccanica angekündigt. Auch für Manager der Finmeccanica-Atomtochter Ansaldo Nucleare wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

In Italien wächst die Sorge vor anarchistischen Anschlägen, nachdem sich die Untergrundorganisation "Informelle Anarchistische Föderation" (FAI) zum Attentat auf den Geschäftsführer der Atomfirma Ansaldo Nucleare, Roberto Adinolfi, bekannt hat. Dieser war vor einer Woche in Genua auf offener Straße angeschossen worden. Der Manager wurde am Bein operiert, wurde aber schon am Freitag aus dem Spital entlassen.

Die Anarchistenorganisation bekannte sich mit einem Flugblatt zum Anschlag, das der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Freitag per Post zugestellt wurde. Im Flugblatt wurde Adinolfi beschuldigt, in Interviews die umweltbelastenden Auswirkungen der Atomenergie und das Ausmaß der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima heruntergespielt zu haben. Der Manager wurde als "Atomhexer" angeprangert.

Die Untergrundorganisation kündigte mindestens weitere sieben Anschläge an, so viele wie die Anarchisten, die in griechischen Strafanstalten inhaftiert seien. Die Organisation erklärte, sie plane eine Kampagne gegen Finmeccanica, die die Anarchisten als "mörderische Krake" bezeichneten.

(APA)

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