Heimische Offizierin managt Aufnahmen. Im Rahmen der im Juni 2007 ins Leben gerufenen Polizeimission Eupol hat das Innenministerium derzeit vier österreichische Polizisten in Kabul stationiert.
Wien. Österreich hat rund um den Nato-Gipfel in Chicago angekündigt, 18 Millionen Euro für den Aufbau der afghanischen Polizei zur Verfügung zu stellen. In geringem Ausmaß ist die heimische Polizei schon seit knapp eineinhalb Jahren in der Polizeiausbildung in Afghanistan engagiert. Im Rahmen der im Juni 2007 ins Leben gerufenen Polizeimission Eupol hat das Innenministerium derzeit vier österreichische Polizisten in Kabul stationiert.
Im Einsatz stehen seit der letzten Rotation im Dezember vergangenen Jahres zwei Frauen und zwei Männer. Eine weibliche Polizistin – sie steht im Offiziersrang – fungiert dabei als Leiterin. Sie ist für die Aufnahme und Personalentwicklung zuständig und erledigt administrative Tätigkeiten. Eine weitere Beamtin kümmert sich um Strukturen und Organisation der Polizei. Die beiden Polizisten hingegen agieren als Trainer für klassische Polizeiaufgaben beziehungsweise helfen beim Aufbau der Grenzpolizei.
Die vier österreichischen Eupol-Mitglieder seien bereits missionserfahren und im Vorfeld auf die gefährliche Situation in Afghanistan vorbereitet worden, heißt es im Innenministerium. In Kabul können die vier Österreicher auf die Infrastruktur der ebenfalls dort stationierten deutschen Polizisten zurückgreifen.
350 internationale Polizisten
Derzeit befinden sich knapp 350 internationale Polizisten in Afghanistan. 27 davon kommen aus EU-Ländern. Die Mission wird vom finnischen Polizeioffizier Jukka Savolainen geleitet. Der derzeitige Schwerpunkt neben der Ausbildung liegt in der Korruptionsbekämpfung und der Rekrutierung von Polizistinnen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2012)