Syrien: Präsident des Nationalrats wirft das Handtuch

Praesident oppositionellen Syrischen Nationalsrats
Praesident oppositionellen Syrischen Nationalsrats(c) EPA/EVERETT KENNEDY BROWN
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Burhan Ghalioun gibt der heftigen Kritik an seinem Führungsstil nach und sein Amt auf. Er habe sich zu zögerlich für die Bewaffnung der Rebellen ausgesprochen, die gegen das herrschende Regime kämpfen.

Der Präsident des oppositionellen Syrischen Nationalrats (SNC), Burhan Ghalioun, gibt sein Amt auf. Der SNC habe das Rücktrittsgesuch Ghaliouns angenommen und ihn gebeten, bis zur Wahl eines Nachfolgers bei der nächsten Versammlung am 9. und 10. Juni im Amt zu bleiben, teilte der Rat in der Nacht zum Donnerstag nach einer zweitägigen Sitzung in Istanbul mit.

Ghalioun hatte seinen Rücktritt am 17. Mai eingereicht, nachdem es immer wieder Kritik an seinem angeblich zu wenige demokratischen Führungsstil gegeben hatte.

Opposition ist zersplittert

Der als größte Oppositionsgruppe des Landes geltende SNC wird auch dafür kritisiert, sich zu zögerlich für die Bewaffnung der Rebellen ausgesprochen zu haben, die seit mehr als einem Jahr gegen die Regierung von Präsident Bashir al-Assad kämpfen. Anfang April hatte die Kontaktgruppe der "Freunde Syriens", zu der die USA, westliche Staaten und pro-westliche arabische Länder gehören, den SNC als Dachverband anerkannt, jedoch nicht als alleinige Vertretung der syrischen Opposition.

Die Zersplitterung der Opposition ist einer der von westlichen Ländern genannten Gründe für ihre Zurückhaltung bei der Belieferung der Freien Syrischen Armee mit Waffen. Die "Lokalen Koordinierungskomitees der Syrischen Revolution", die seit März 2011 den Widerstand gegen das Regime von Präsident Bashir al-Assad organisieren, hatten zuletzt erklärt, der Graben zwischen dem SNC und dem Inlandswiderstand werde immer größer.

(Ag.)

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