Als Reaktion auf die Vorwürfe zu den Kosten der Bildungsstandards, gab das Unterrichtsministerium bekannt, dass diese höchstens 84 Euro pro Schüler kosten.
Die Testungen zu den Bildungsstandards, die gestern, Mittwoch, erstmals durchgeführt wurden und bei denen alle 86.000 Schüler der 4. Klasse AHS, Neue Mittelschule (NMS) und Hauptschule ihre Mathematikkenntnisse unter Beweis stellen mussten, haben laut einer Aussendung des Unterrichtsministeriums pro Schüler "selbst bei ungünstigster Rechnungsweise knapp 84 Euro gekostet". Das Ministerium reagierte damit auf Vorwürfe der AHS-Lehrergewerkschaft, wonach die Tests mit Kosten von über 400 Euro pro Schüler übertrieben hoch seien.
Die Entwicklungskosten für das Projekt betrugen in den Jahren 2008 bis 2011 rund elf Mio. Euro, die Kosten für die Testungen im ersten, von 2012 bis 2014 laufenden Zyklus 25 Mio. Euro. In diesem Zeitraum werden insgesamt 430.000 Schüler der 4. Klasse Volksschule in Deutsch und Mathematik und Schüler der 4. Klasse AHS, NMS und Hauptschule in Mathematik, Deutsch und Englisch getestet. Insgesamt würden damit 36 Mio. Euro ausgegeben, pro Schüler mache das - bei Berücksichtigung der vollen Entwicklungskosten, was laut Ministerium "in diesem Ausmaß in der Wirtschaft eigentlich nicht üblich ist" - eben jene 84 Euro pro Kopf.
Kritik von ÖVP
Unterdessen hat nach VP-Bildungssprecher Werner Amon auch Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) Kritik an der geplanten Art der Veröffentlichung von Ergebnissen geübt: Im "Standard" (Donnerstagausgabe) fordert er, dass die Ergebnisse "auf Punkt und Beistrich veröffentlicht werden", vor allem auch AHS-NMS-, Stadt-Land- und Bundesländer-Vergleiche.
Derzeit ist geplant, dass die Ergebnisse nur für die jeweils Betroffenen bzw. direkt Zuständigen einsehbar sind: Die Schüler werden nur ihr eigenes Ergebnis (inklusive Vergleich mit dem Österreich-Schnitt sowie der Schultypen) erhalten, die Lehrer die Einzelleistungen ihrer Schüler (in anonymisierter Form), der Direktor das Ergebnis seiner Schule bzw. der einzelnen Klassen, die Landesschulbehörden die Ergebnisse ihres Bundeslands bzw. der Schulen und Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) einen Österreich-Bericht. Zusätzlich wird auch ein sogenannter "fairer Erwartungswert" ausgewiesen, ein Vergleichs der Schulen "unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenbedingungen" wie der Größe der Schule, dem Schulstandort oder der Zusammensetzung der Schüler (Migrationshintergrund, Bildungsgrad der Eltern).
(APA)