Treppenwitz

Man dachte, es habe mit der zu Ende gehenden Ära Michael Häupl zu tun, in der zuletzt kaum noch etwas weiterging.

Der Stillstand hatte sich über die Stadt gelegt. So auch bei den Rolltreppen in den Stationen der Wiener Linien. Wenn eine einmal defekt war, dann blieb sie das auch für längere Zeit.

Man sah zwar Mechaniker daran herumwerken, aber am folgenden Tag stand sie immer noch still, die Rolltreppe. Gut zu beobachten immer wieder einmal in der Station Schottentor, im Volksmund „Jonasreindl“ genannt.

Mittlerweile muss man aber sagen: Es ist völlig egal, wer Bürgermeister ist. Die Rolltreppen stehen immer für längere Zeit still, wenn sie einmal nicht gehen. Das gehört gewissermaßen schon zum Inventar dieser Stadt dazu, wie die Gemütlichkeit und das Raunzen.

Aktuell stehen die Rolltreppen hinunter zur Station Stephansplatz still. Man sieht zwar Mechaniker daran herumwerken, aber am folgenden Tag stehen sie noch immer still. Und das ist natürlich perfekt: So bekommen auch die Touristen etwas von dieser typischen Wiener Attraktion mit.

Und ein wenig zu Fuß gehen schadet in Zeiten der E-Roller ja auch nicht. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.