Scala – nicht in Mailand, sondern in Tel Aviv

Premiere in Tel Aviv: ?koda-CEO Bernhard Maier mit dem neuen, kompakten Scala.
Premiere in Tel Aviv: ?koda-CEO Bernhard Maier mit dem neuen, kompakten Scala.(c) Ronen Topelberg/ Werk
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Škoda wählt Israel für eine Modellpremiere. Die Marke spielt dort eine Sonderrolle.

Israel als Schauplatz einer Autopräsentation, zumal einer Weltpremiere, hat Seltenheitswert. Und doch wählte die VW-Tochter Škoda einen Veranstaltungsort am Rande von Tel Aviv für die Vorstellung des neuesten Modells der Marke. Anfang Dezember hat dort der Škoda Scala, der in der Kompaktklasse den Vorgänger Rapid (seit 2012) ersetzt, das Blitzlicht der Öffentlichkeit erblickt.


Kräftig am Aufholen. Als Automarkt ist Israel für die großen Hersteller nicht rasend bedeutend, aber er ist immerhin der weitaus größte in der Region. Der Kfz-Absatz war zuletzt mit etwas über 281.000 Exemplaren im Jahr 2017 kleiner als in Österreich (mit 353.000 Stück ein Jahr auf Rekordniveau, unbeachtet vieler Kurzzulassungen), was annähernd dem Unterschied in der Bevölkerungszahl entspricht (8,3 Millionen in Israel versus 8,8 Millionen in Österreich). Aber in Israel wird kräftig aufgeholt, das zeigt der Blick auf den Fahrzeugbestand. In dem Land kommen 324 Fahrzeuge auf 1000 Einwohner, bei uns sind es 546. Dieser Unterschied ist viel größer als beim aktuellen Autoabsatz.

Škoda hat auf dem Markt eine Sonderrolle inne: Die Tschechen stellen die stärkste europäische Automarke in Israel. Man liegt auf Platz vier hinter Hyundai, Kia und Toyota. Die Konzernmarke VW, Marktführer in Europa, liegt weit abgeschlagen dahinter, zuletzt auf Platz 14. Die Top Ten werden von Japanern dominiert.

Für Škoda ist der Scala, den CEO Bernhard Maier in Tel Aviv enthüllt hat, eine bedeutende Premiere. Der 4,36 Meter lange Kompaktwagen mit stattlichem Radstand (2,65 Meter) und großem Kofferraum (467 Liter) führt als erster in der VW-Gruppe eine neue Plattform ein. Mehr als ein Dutzend Modelle mehrerer Konzernmarken werden noch darauf basieren. Auch ein neues Infotainmentsystem darf der Scala als Gruppenerster vorstellen. Was der Rolle entspricht, die Škoda bei Volkswagen spielt – sie wird immer bedeutender. Die Marke wird den Vorstoß in Indien, dann in Russland anführen. Und sie soll ab 2025 zwei Mio. Autos verkaufen. Im Vorjahr wurde mit 1,2 Mio. ein Rekord gefeiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.12.2018)

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