Wie Goldman Sachs durch die Datenflut pflügt

Javier Rodríguez-Alarcón
Javier Rodríguez-Alarcón(c) Michele Pauty (Michele Pauty)
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„Big Data“ ist mehr als nur ein dämliches Buzzword. Moderne Computer helfen den großen Banken dabei, alles zu lesen und zu scannen: Artikel, Patente, Satellitenbilder. Das Ziel: beim Geldverdienen schneller zu sein als die anderen.

Javier Rodriguez-Alarcon von Goldman Sachs spricht selbst kein Wort Japanisch. Muss er auch nicht. Er hat Computer, die das für ihn übernehmen. Sie lesen jeden Tag Tausende Seiten Text. In einem Jahr rund 26 Millionen Zeitungsartikel, eine Million Research-Berichte von Analysten und fast 300.000 Niederschriften von Telefonkonferenzen. Sprache und Schriftzeichen sind den Computern egal. Japanisch? Kein Problem. „Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Da wird noch viel mehr kommen“, sagt Rodriguez, den die „Presse“ beim Wiener Fondskongress getroffen hat. Daten – egal ob als Text, Foto oder Sound – werden an der Börse jeden Tag wichtiger. Und wer die besten und schnellsten Computer hat, kann sich einen Vorsprung verschaffen.

Rodriguez offizieller Titel bei Goldman lautet „Head of Quantitative Investment Strategies“. Flapsig übersetzt: Datenguru. Aber das würde er so sicherlich nicht stehen lassen. Für den Banker und sein Team in London sind Daten nicht per se interessant, sondern Mittel zum Zweck. „Daten allein sagen uns gar nichts. Wir müssen die Frage kennen. Wir müssen wissen, wonach wir suchen.“

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