Land der Sparer, zukunftsarm!

Wenn schon, denn schon: 38 Prozent sparen für große Ausgaben im kommenden Jahr – etwa für ein Auto.
Wenn schon, denn schon: 38 Prozent sparen für große Ausgaben im kommenden Jahr – etwa für ein Auto.(c) Heiko Specht / laif / picturedesk.com
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Früher war alles besser, heißt es. Was das Geld-Beiseitelegen betrifft, stimmt das auch. Die Österreicher halten trotzdem am Sparbuch fest. Und warten auf bessere Zeiten. Seit zehn Jahren.

Das Prinzip ist simpel: Wer heute spart, hat morgen mehr. Das sagt schon der Verstand. Wer auf sofortigen Konsum verzichtet, kann sich später etwas gönnen – oder Vermögen aufbauen. Die Österreicher sind Weltmeister im Geld-zur-Seite-Legen. Als Kinder haben wir Bargeld in Schweine und anders geformte Büchsen gesteckt. Später sind wir mit dem Geld zur Bank gegangen, damit die Dame am Schalter unser Sparbuch durch den Nadeldrucker jagt. Heute speichern wir das Geld online ab. Einzig: Etwas fehlt. Und zwar Zinsen. Sparer werden für ihre Mühen nicht mehr belohnt. Im Gegenteil: Sie werden bestraft. Die Inflation wertet das hart erarbeitete Geld ab. Das verhindert den Vermögensaufbau. Muss der Österreicher umlernen?

Die seit Jahren andauernde Nullzinsphase stößt hierzulande auf keine Gegenliebe. Jeder Zweite hält die Zinspolitik der EZB für schlecht. Die Sparquote lag 2017 mit 6,4 Prozent so niedrig wie noch nie. Gleichzeitig zieht der Konsum an. Heißt: Die Menschen geben das Geld eher aus – so sie welches haben. Dieser Trend scheint intakt. 38 Prozent der Österreicher planen in den kommenden zwölf Monaten eine größere Anschaffung wie ein Auto oder eine Investition wie eine Renovierung.

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