Ein britischer Soldat bei einer Durchsuchung arabischer Zivilisten in Palästina. 1936 begann eine Revolte der Araber gegen die Mandatsmacht.
Geschichte

Palästina: Der große und der kleine Krieg

Wieder einmal steht der Nahe Osten im Brennpunkt. Was für neuerliche Spannungen sorgt, geht zurück bis zur Gründung einer jüdischen Heimstätte in Palästina. Von hier aus beleuchtet der Historiker Dan Diner das Geschehen zwischen 1935 und 1942. Der Zweite Weltkrieg aus ungewohnter Perspektive.

Am 9. Mai 1942 ging das New Yorker Biltmore-Hotel in die Annalen der nationalen Geschichte der Juden ein. Mit Erleichterung nahm man beim hier tagenden Zionistenkongress zur Kenntnis, dass sich für die Alliierten in Fernost Licht am Horizont im militärischen Konflikt zeigte. Doch es konnte sich noch gewaltig hinziehen. Die zweite Front in Europa war noch nicht einmal eröffnet. Dass Hitler die verbliebene Zeit für den Holocaust nützen würde, wusste niemand im Biltmore, man rechnete freilich damit, dass die Opferzahlen dramatisch sein würden, ein Viertel der Juden Osteuropas.

Sollte man sich mehr mit der Gegenwart, der drohenden Judenvernichtung, oder mehr mit der Zukunft, der Gründung eines jüdischen Staates beschäftigen? Theodor Herzls Vision hatte Vorrang. Man ging auseinander mit dem Plan, eine jüdische Armee für Palästina aufzubauen und sich auf eine Massenzuwanderung jüdischer Flüchtlinge nach dem Krieg einzustellen. Niemand sonst würde sie aufnehmen.

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