[*] TV-Kritik Miss 2006 (ATV+) Geschichte ohne Miss-Verständnisse

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rgendwo in Tirol, eine Hotelhalle: Ein blondes Mädchen tanzt im Bikini vor einer Reihe älterer Herren, vulgo Jury, und bierseliger Jugend. Sie erntet kollektives Johlen, die Mama lacht: "Das ist in den Männern drin. Hauptsache, Publikum."

Willkommen bei der Wahl zur Miss Brixenthal. Bevor Sie sich jetzt für die Empörung rüsten, bitte warten: Das wird kein Grundsatz-Aufsatz zum Thema. Erstens, weil über all dem, wie der Couch-Co nüchtern meint, "ein Hauch von ,Selbst schuld, kein Mitleid'" liegt. Und zweitens, weil die Geschichte der Misswahlen eine Geschichte ohne Missverständnisse ist: Es ist echt so, wie man glaubt. Sagt zumindest die Doku-Soap "Miss 2006" (heute, ATVplus, 20.15 Uhr) und mischt Po-Gaffen in der Provinz mit Sekt-Orange-Trinken beim Finale im Casino Baden, Haarverlängerung um 500 Euro mit fallweisen Bikini-Entwendungen (gemeiner Trick, um Konkurrentinnen hinauszuzwingen) und garniert mit den unvermeidlichen B-Promis in der Jury. Weil insgesamt zwei Vorwahlen, eine Landeswahl und das Finale gecovert werden, gerät das Ganze ein bisschen repetitiv.

Was übrig bleibt, ist die Frage nach dem Warum: "Ich meine, würdest du das machen - wenn du so schön wärst?", fragt der Couch-Co. Und eine Erkenntnis: Manches sieht man sich besser ohne Mann an. Sonst gibt's womöglich noch ein Miss-Verständnis.

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