[*] Tv-Kritik Metro (Puls TV) Wer hat Angst vor Puls TV?

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aben Sie in letzter Zeit mal Puls TV gesehen? Und nein, das ist kein Versuch, von der WM- bedingten Ideenflaute (die auch TV-Kritiker trifft) abzulenken, sondern hat einen handfesten Grund: Der City-Sender ist soeben zwei Jahre alt geworden. Während Sie nun in den Erinnerungen blättern, tue ich selbiges im Archiv und stelle fest: Man war zu Puls nicht immer nett.

Denn ist der Anfänger-Charme mal matt geworden, ist die Häme rasch von der Leine: Fröhliche Inhaltsleere hier, Dauergeplapper da, sogar vom "Sender im Selbstzerstörungsmodus" war die Rede. Schaute man am Geburtstag rein, konnte man das aber gar nicht mehr so recht verstehen. Der "Talk of Town" zum Thema Bush war passabel, der "Metro"-Beitrag über die Funktionsweise eines thermonuklearen Bombenkoffers nicht unlustig. Was ist passiert? Alles besser oder aber - viel schlimmer! - haben zwei Jahre Puls die wertvolle "attention span" auf Infohäppchen-Ausmaße geschrumpft? Mich für den arte-Themenabend verdorben? Das macht Angst. Aber nur kurz: Denn sieht man genauer hin, ist alles wieder da: die Beliebigkeit der Inhalte, das verstörend Abrupte, dass alles vorbei ist (inklusive der eigenen Jubiläumsretrospektive), bevor es spannend werden kann. Also Erleichterung: arte hat mich wieder - zumindest den traurigen Rest, den die Fußball-WM übrig lassen wird.

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