[*] TV-KRITIK ANDR‰ HELLER (ORF2) 50 bis 60 Mädeln vor der Tür

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uten Morgen, Jean Harlow, wie war die Nacht, hat man zwischen Orchideen geweint oder ge lacht, war der Himmel über Hollywood schwarz oder rot, war's Champagner oder Kokain, was man bot?" Nostalgische Gefühle weckte Sonntagabend zwischen all der Wahlberichterstattung ein Film über André Heller. Wahrlich "Außer Konkurrenz", wie der Titel hieß, war das, was hier geboten wurde. Wie kann man so abgehoben, egozentrisch und absolut frei von Ironie mit sich selbst sein?

Die Sache hatte aber auch etwas Nettes: Altersgenossen (so ungefähr) konnten ihrer eigenen Jugend begegnen: André Heller, der beschädigte Internatsschüler, zweimal durchgefallen, eine Art Ein-Mann-68iger-Revolte im damals eher ruhigen Wien, Schauspieler, Dichter, origineller Song-Schreiber, Rebell. Ach ja, so wäre man selber damals gern gewesen. Im Café Hawelka saß er zu Tische mit Hilde Spiel oder Helmut Qualtinger, goldene Schallplatten heimste er ein: "50 bis 60 Mädeln warteten vor der Tür." Man selber hätte auch gern gewartet, aber leider musste man zu faden Tanzstunden beim Elmayer. Gut schaut er noch immer aus, der Heller, wird auch schon bald 60. Die Geschichte mit der Oma haben wir schon gekannt, die vom Vater noch nicht. Die jüngste Heller-Show "Afrika! Afrika!" kommt im November nach Wien. Da trifft sich der TV-Auftritt jedenfalls günstig.

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