Entwickler können für 1500 Dollar die Augmented-Reality-Brille bereits vorbestellen. Mit Fallschirmspringern und Stunts sorgte Google für Jubel bei den Teilnehmern der Konferenz I/O.
Kein "one more thing" bei Apple hätte je dermaßen Aufsehen erregt wie der Auftritt von Google-Mitgründer Sergey Brin. Zum Startschuss der Entwicklerkonferenz Google I/O stürmte Brin auf die Bühne und unterbrach eine gerade laufende Präsentation. "Das kann auf 500 Arten schief gehen", zeigte sich Manager besorgt, bevor seine Live Demo der Augmented-Reality-Brille Google Glass beginnen konnte. Es wurde ein Auftritt, an den sich alle Beteiligten wohl noch lange erinnern werden.
Fallschirmspringer und Stunt-Biker
Die Kameras schalteten zu einem Flugzeug über San Francisco. Aus diesem sprangen Fallschirmspringer, die auf dem Moscone Center landeten, in dem die I/O stattfand. Auf dem Dach übergaben sie ein Paket an mehrere Biker, die dann Stunts vorzeigten, bevor sich wieder andere Sportler an der Wand des Gebäudes abseilten, das Paket an neue Biker übergaben, die dann in den Veranstaltungsraum fuhren und es an Brin übergaben. Das Besondere daran: Jeder der Athleten trug einen Google-Glass-Prototypen. Die Zuseher konnten also aus der Ego-Perspektive alles verfolgen (siehe Video unten).
Entwicklerversion für 1500 Dollar
Standing Ovations waren die Folge, Teilnehmer der Konferenz fotografierten und filmten mit ihren Smartphones, was das Zeug hielt. Dann folgte eine eher öde Präsentation der Gedanken hinter Google Glass. Der Großteil davon konzentrierte sich auf die Möglichkeit, jederzeit das, was man sieht, mit seinen Freunden teilen zu können. Für Applaus sorgte dann die Ankündigung, dass Teilnehmer der I/O, die in den USA tätig sind, eine Entwicklerversion von Google Glass für 1500 Dollar erwerben können. Ausgeliefert sollen die "Explorer Edition" genannten Geräte aber erst 2013 werden.
Google Glass ist gewissermaßen das aktuelle Herzensprojekt von Sergey Brin. Nutzer sollen damit in Zukunft komplett auf ein Smartphone oder Tablet verzichten können. Daten werden über einen winzigen Bildschirm direkt im Sichtfeld des Trägers der Datenbrille angezeigt. Ein Touchpad und ein Kamera-Auslöser an der Seite sorgen dafür, dass man das Gerät auch bedienen kann. Wie The Verge berichtet, durften einige Journalisten das Gerät auf der I/O auch selbst ausprobieren. Allerdings wurde nur ein Video gezeigt, das Benutzerinterface oder weitere Funktionen waren nicht verfügbar.
(db)