Einbrecher im Juli besonders aktiv

Symbolbild
Symbolbild(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Auch wenn die Dämmerung erst spät einsetzt: Im Juli werden besonders viele Einbruchsfälle angezeigt. Insgesamt gehen Einbrüche aber zurück.

Urlaubszeit bedeutet auch Einbruchszeit, das zeigen die Zahlen der Kriminalitätsstatistik. Vergleicht man die Fälle der einzelnen Monate des dritten Quartals (Juli, August, September), wird ein deutliches Einbruchs-Hoch im Juli sichtbar. Gab es zum Beispiel im Juli 2011 in Summe 1.135 Einbruchsfälle, waren es im September 989, was einem Rückgang von rund 14 Prozent entspricht. Insgesamt zeigt die aktuelle Kriminalstatistik des 1. Halbjahres 2012 aber weiterhin ein fallende Tendenz: 8.260 Anzeigen bedeuten einen Rückgang um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem seit 2010 würden laut Bundeskriminalamt vor allem internationale Polizei-Initiativen ihre Wirkung zeigen.

Einen gewissen Anstieg von Einbruchsfällen kann man aber für die Sommermonate ausmachen, das zeigt auch das Jahr 2010, wo im Juli 1.166 Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Einfamilienhäuser (bewohnte und nicht bewohnte) aufgeschienen sind. Im September betrug die Zahl dann 1.017, was knapp 13 Prozent weniger bedeutet. Grundsätzlich sind solche Vergleiche aber mit Vorsicht zu genießen, warnte BKA-Sprecherin Silvia Strasser im Gespräch mit der APA: "Die Kriminalitätsstatistik spiegelt nicht den Tatzeitpunkt wieder. Das Delikt fließt erst mit der Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in die Zahlen ein." Einerseits würden Einbrüche nicht sofort von den Betroffenen bemerkt werden, andererseits sind auch die Ermittlungstätigkeiten unterschiedlich lange.

Internationale Einsätze

Die Kriminalstatistik helfe bei der richtigen Schwerpunktsetzung der Exekutive. Maßnahmen, wie die Schaffung der Soko Ost und der Masterplan gegen die Einbruchskriminalität hätten Wirkung gezeigt, so Strasser.

In Hinblick auf die großteils ausländischen Tätergruppen, die über 75 Prozent ausmachen, setzte das BKA verstärkt darauf, die Operationsbasen der Einbrecher durch Kooperationen mit den Polizeieinheiten vor Ort in den Heimatregionen zu stören. So wurden laut Bundeskriminal amt "International Law and Enforcement Coordination Units" (ILECU) in den Westbalkan-Ländern geschaffen - mit Erfolg. 2009 machte die Summe der angezeigten Einbrüche noch 21.248 Fälle aus. 2010 jedoch wurden nur noch 15.747 Einbrüche ausgewiesen, was einen Rückgang von über 25 Prozent entspricht. Die Zahl blieb 2011 mit 15.616 Fällen auch stabil.

Maßnahmen für einen Einbruchsschutz erweisen sich aber weiterhin als sinnvoll, wobei Beamten der Kriminalprävention jedem Bürger auf Wunsch auch an Ort und Stelle kostenlose Tipps zur Vermeidung von Einbruchsdiebstählen geben. Grundsätzlich gilt es neben dem etwa empfohlenen Einbau von Schlössern, Beschlägen und Zusatzsicherungen während des Urlaubs Zeichen der Abwesenheit zu vermeiden. Dazu gehört nicht nur etwaiges Werbematerial von Nachbarn beseitigen zu lassen, sondern es auch zu unterlassen via Facebook oder Twitter die Aufmerksamkeit potenzieller Täter zu erregen.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Archivbild: Polizei
Österreich

Statistik: Mehr Internet-Kriminalität und Schlepperei

Innerhalb des ersten Halbjahres hat es doppelt soviele IT-Delikte gegeben wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Anzeigen wegen Schlepperei haben sich versechsfacht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.