Finanzmärkte: Draghi lässt Kurse stürzen

(c) AP (Michael Probst)
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Die Börsen zeigten sich enttäuscht, Aktienkurse und der Euro stürzten kurzzeitig ab.

Wien/Ju. Eigentlich wollte EZB-Chef Mario Draghi mit seinen Andeutungen über eine neue EZB-Doppelstrategie gegen die Krise die zuletzt optimistisch gestimmten Börsianer weiter beruhigen. Doch mit jedem Wort, das „Super Mario“ bei der Pressekonferenz nach der Zinsnichtentscheidung von sich gab, wurden die Aktienhändler nervöser: Der deutsche Leitindex DAX fiel während des Draghi-Statements von 6853 auf 6609 Punkte, bevor er sich wieder etwas erholen konnte.

Parallel dazu gingen praktisch alle europäischen Börsenindizes in die Knie. Auch die US-Börsen, die von vergleichsweise günstigen Arbeitsmarktdaten beflügelt worden waren, gaben nach. Besonders kräftig erwischt hat es europaweit Finanzwerte, also Aktien von Banken und Versicherungsgesellschaften. Kein Wunder: Sie hätten am stärksten davon profitiert, wenn die EZB, wie die Börsianer erhofft hatten, frisches Geld in die Märkte pumpen würde.

Unter die Räder kam aber auch der Euro: Dessen Kurs war zum Dollar unmittelbar vor der Zinsentscheidung auf bis zu 1,2405 hochgeschnellt, um dann während der Draghi-Pressekonferenz binnen Kurzem auf bis zu 1,2176 zurückzufallen.

In den Dimensionen, in denen der Devisenhandel funktioniert, ist das ein eher gewaltiger Absturz. Allerdings erholte sich auch der Euro nach Abklingen der „EZB-Panik“ unter den Marktteilnehmern ein wenig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2012)


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